In dem Saal, der zum "Weißen Ross" gehört, wurde es am Premierenabend fast ein wenig eng. Schon einige Zeit, bevor sich der Vorhang hob, strömten die Zuschauer heran, freie Tische wurden schnell rar. Die Wartezeit überbrückten die "Pechlattenfixner Dorfmusikanten": Markus Böx, Dieter Hofmann, Rudi Zimmerer und Johannes Kutzer. Sie spielten auch jeweils in den Pausen.
Bereits seit geraumer Zeit waren die drei Einakter unter der Gesamtleitung von Toni Krisch einstudiert worden. Der zentrale Spielleiter wurde dabei gleich von drei Regisseuren, Heike Brandner, Kunibert Reiß und Norbert Wappmann, unterstützt. Was die Zuschauer erwarten würde, wollte Vorsitzender Thomas Flügel zu Beginn noch nicht verraten. "Viel Vergnügen!", wünschte er dem Publikum. Und genau das sollte sich auch bald einstellen.
Im Laufe des Abends ging es hinein in drei Bauernstuben, in denen Gemütlichkeit und Beschaulichkeit nur kurz währten. Es handelte sich jeweils um die Ruhe vor dem Sturm, denn es ging ganz schön hoch her, bis der Vorhang endgültig wieder fiel. Verwechslungen spielten ebenso eine Rolle wie Hinterlist. Im ersten Stück "Hypnotiseur" von Hans Fürleger rückte ein Hausdrachen in den Mittelpunkt, der dem Ehemann mächtig Nerven kostet. "Da sagt man nichts dazu, weil's doch eh nichts nutzt", bedauerte an einer Stelle die Bühnen-Schwiegermutter und fügte resignierend hinzu: "Wenns'd g'scheit bist, heirat'st erst gar nicht." Dem weiblichen Übel beizukommen, war Aufgabe eines "Bekämpfungs-Apparats". Einstudiert hatte die zahm machende Rosskur Kunibert Reiß.
Beim Lustspiel "Geld fürs Finanzamt" von Franz Schmid wurden die Zuschauer Zeugen eines Kreuzfeuers an Dialogen. Dabei spielte auch der Inhalt eines Koffers ("ein ominöses Ding") eine nicht unwesentliche Rolle. Ein regelrechtes Chaos brach in der Stube aus. "Vinzenz, ich brauch' einen Schnaps", hieß es am Ende, bevor der Vorhang fiel.
Den Endspurt bestritten die Laienspieler des Pechlattenfixner Dorftheaters mit dem Einakter "Sternecker und sein neues Bier". Der Gerstensaft spielte in Lorenz Strobls Schelmenstück die Hauptrolle. Gebraut wurde die "Köstlichkeit" im nagelneuen Sudkessel der "Volkseinheits-Vollbier-Brauerei". Das ernüchternde Fazit einer frech-fröhlichen Zwicklprobe lautete: "Rizinusöl ist Honigwasser dagegen."
Das Regisseur-Team traf mit den Darstellern eine gute Wahl. Mit Joachim Nothaft, Thilo Rank und Norbert Wappmann gaben auch Neulinge ihren Bühneneinstand. Nicht fehlen durfte das Pechbrunner Heimatlied und Markus Böx' allerneuester "Saal-Rausschmeißer". Begeistert zeigten sich am Ende alle, auch die befreundeten Theatervereine und der Bezirksvorsitzende der Bayerischen Amateurtheater, Guido Rind. Er war aus Berching angereist, um die Darbietungen des Pechlattenfixner Dorftheaters zu verfolgen.
Karten für Auftritte in Waldershof
Restlos ausverkauft ist laut Thomas Flügel die nächste Aufführung an diesem Samstag, 12. Oktober. Eintrittskarten gibt es aber noch für die Auftritte in Waldershof. Am Samstag, 26. Oktober (ab 19.30 Uhr), und Sonntag, 27. Oktober (ab 17 Uhr), wird der „Bunte Abend“ im dortigen Pfarrheim wiederholt. Mit dabei sind auch wieder die Dorfmusikanten unter der Leitung von Markus Böx. Karten für 6 Euro gibt es bei Schreibwaren Braun in Groschlattengrün (Tel. 09231/1702), bei Schreibwaren Schug in Waldershof (Tel. 09231/972 325 ) und im Frey-Kaufhaus in Marktredwitz (Tel. 09231/5080).
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.