Die Nacht von 29. auf 30 November 2019 wird Anna Müller ihr Leben lang nicht vergessen. In dieser Nacht wurde ihr landwirtschaftliches Anwesen in Grünau, am Ortseingang aus Richtung Wernberg kommend gelegen, angezündet. Die Täter sitzen bereits ihre Strafe ab. Anna Müller hat ihnen vergeben. Die Strafe findet sie trotzdem zu niedrig. Ihr hat man schließlich den Wohnsitz, wo sie Jahrzehnte mit ihrem Ehemann und der Schwiegermutter gelebt und hart gearbeitet hatte, genommen. Sie ist seitdem bei einem Verwandten in Trausnitz untergekommen.
Das Wohnhaus ist seit dem Brand nicht mehr bewohnbar. Ihr alter Traktor, das einzige Transportmittel das sie hatte, ein Opfer der Flammen. Die stark gehbehinderte Frau ist stets auf Hilfe anderer angewiesen. Da ein Unglück selten alleine kommt, wurde bei der Brandleiderin eine schwere Krankheit festgestellt. Trotz dieser Schicksalsschläge ist sie voller Tatendrang und Lebensfreude, die ihr auch die Brandstifter nicht nehmen konnten. Sehr lange hatte es gedauert, bis geklärt war, welche Kosten die Brandversicherung übernimmt. Unterstützt wird die Brandleiderin von Andreas Schneidemesser aus Luhe und Hans Winter aus Leuchtenberg.
Nun begannen die ersten Arbeiten: Eine Spezialfirma rückte an und räumte die Überreste des Stalls und eines Nebengebäudes weg. Da die Dacheindeckung aus Eternit bestand, musste der Schutt aufwendig und unter strengen Auflagen entsorgt werden. Das Mauerwerk, das stehen geblieben ist, wurde selbst mit kleinen Pinseln gereinigt. Was nicht von der Brandversicherung übernommen wurde, ist der Abriss des Wohnhauses und des alten Stalles, der ans Wohnhaus angebaut ist. Das größte Problem dabei ist, dass das Wohnhaus nicht mehr bewohnbar ist.
Wie soll es nun weitergehen mit den restlichen Gebäuden und vor allem mit Anna Müller? Am liebsten würde sie wieder nach Grünau zurückkehren und dort ein neues kleines Haus bauen. "Alleine der Abriss der bestehenden Gebäude kostet bestimmt die Hälfte eines neuen kleinen Hauses", sagt Anna Müller. Es solle "keine Schnellschüsse geben", Müller müsse alles wohl überdenken. Bis sie sich entschieden hat, wie ihre Zukunft aussehen soll, bleibt sie zunächst in Trausnitz und versucht ihre Krankheit unter Kontrolle zu bringen. "Dann sehen wir weiter."
Alleine der Abriss der bestehenden Gebäude kostet bestimmt die Hälfte eines neuen kleinen Hauses.
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