Als „Riesenglücksfall“ bezeichnete Kirchenpfleger Georg Münch das Zusammentreffen der beiden Hauptakteure, die „toll zusammenarbeiten“ für den Ausbau des neuen Pfarrsaals im ehemaligen Hahnbacher Kloster der Armen Schulschwestern. So gewann man mit dem Freihunger Architekten Heinrich Schwirzer einen Spezialisten für denkmalgeschützte Um- und Ausbauten vor allem im kirchlichen Bereich. Zudem ist Diplom-Ingenieur Günther Hofbeck aus Luppersricht stets mit von der Partie. Er sei ein bereits bestens eingebundener Fachmann vom Bau, der sich schon bei Ausschreibung und Vergabe gewinnbringend eingebracht habe, so Münch.
Bald wird Kran aufgestellt
Alle drei zeigten sich gemeinsam mit Dekan Christian Schulz begeistert von dem neu entstehenden kirchlichen Mittelpunkt, der mit Klosterhof und Klostergewölbe ganz nah an der Pfarrkirche vielerlei Möglichkeiten für ein gutes und gelingendes Pfarrleben bieten könne. Das denkmalgeschützte Ensemble soll nach Ausbau des Pfarrsaals und der Renovierung der Außenfassade des Klosters „ein wahres Schmuckstück des Ortes“ werden. Dank der Zuschüsse durch die Diözese und der politischen Gemeinde sei die „Aufwertung des Ortskerns“ auch finanziell zu stemmen.
Statische Veränderungen und Auflagen hatten das große Bauvorhaben verzögert und machten Neuplanungen nicht zuletzt wegen der Raumhöhe nötig. Doch dank der Arbeit des Statikbüros des Hahnbacher Walter Trösch konnte diese Hürde nun auch gemeistert werden. Anfang Juni soll es in dem langjährigen Leerstand „richtig losgehen“, heißt es bei einem Pressetermin. Schon sind Baustelleneinrichtung, Schutzvorkehrungen, Sicherungsmaßnahmen und die Abtrennung zu Pfarrbüro und Arztpraxis erfolgt. Bald werde ein Baukran an der Hauptstraße aufgestellt und das Dach für Abbrucharbeiten geöffnet.
Innenausbau für 2022 geplant
In mehreren Etappen sind dann statische Maßnahmen und Aussteifungen geplant, bevor das Dach wieder gedeckt werden wird. Diese Arbeiten werden wohl im Spätsommer beendet werden. Der Innenausbau erfolgt dann im kommenden Winter. In dieser Zeit müsse alles neu gemacht werden, von den sanitären Einrichtungen, der Heizung, Lüftung bis hin zum aktuellen Brand- und Schallschutz, den Rettungswegen und einer Fluchttreppe in den Klosterhof. Der große Pfarrsaal soll zudem eine ansprechende Decke mit Akustikelementen und eine indirekte Beleuchtung bekommen.
Bereits vorhanden sind ein behindertengerechter Zugang von der Nordseite her und ein Fahrstuhl zu den Räumlichkeiten. Bei den Arbeiten gilt es zudem Rücksicht zu nehmen, erklärt Schwirzer, und zwar auf die vorhandene und kontinuierliche Nutzung durch Büro und Praxis im Erdgeschoss, gerade auch in Bezug auf Lärm und größere Arbeiten. Im Spätsommer 2022 will man dann hoffentlich die Einweihung feiern.
Hahnbacher Kloster
- Der neue Pfarrsaal von Hahnbach soll im ehemaligen Kloster der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau entstehen.
- Erbaut wurde das Kloster 1839 im Südosten der Pfarrkirche, im Jahr 1942 wurde es eröffnet.
- In einem Faltblatt der Armen Schulschwestern wurde der Zweck des Klosters beschrieben: Es gelte „die Bildung der weiblichen Jugend aus dem Bürgerstande durch Unterricht in der öffentlichen Schule, so wie auch in ihrer besonderen häuslichen Erziehungs-Anstalt in jeder Weise zu fördern".
- Die Mädchen sollten außer dem gewöhnlichen Schul- und Religionsunterricht auch "weibliche häusliche Arbeiten, im Stricken, Spinnen, Weißnähen, Waschen, Kochen und dergl., jedoch mit Verbannung aller Luxus-Artikel" lernen.















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.