Hahnbach
02.06.2023 - 11:14 Uhr

Anna Ritter aus Hahnbach dank „Rollator-Sport“ für ihre 95 Jahre ungewöhnlich fit

Anna Ritter, Seniorchefin des gleichnamigen Gasthauses in Hahnbachs, feierte 95. Geburtstag. Für ihr Alter ist sie noch sehr fit und interessiert und hilft unermüdlich, wo sie kann. Ihr „Rollator-Sport“ bei Spaziergängen ist ihr wichtig.

Die 95-jährige Anna Ritter will auch die politische und religiöse Bildung nicht missen, obwohl das Lesen nur noch mit Lupe möglich ist, auch das Gehör ist nicht mehr das Beste. Liebgewordene Riten sind ihr das Studieren von Tages- und Wochenzeitungen, der sonntägliche Besuch der Messe und von Andachten, aber auch von kulturellen Veranstaltungen sowie die Mithilfe im Gasthaus.

Zu ihrem Geburtstag gratulierte Hahnbachs Dritte Bürgermeisterin Evi Höllerer auch im Namen von Landrat Richard Reisinger. Sie überreichte Anna Ritter neben Geschenken die silberne Ehrenmedaille des Landkreises. Für die Pfarrgemeinde und die Pfarrsenioren war Ruhestandspfarrer Hans Peter Heindl gekommen, um ihr mit den Gästen zusammen ein Ständchen zu bringen. Auch Frauenbundvorsitzende Hildegard Gallitzendörfer und der Kneippverein gratulierten neben zahlreichen Verwandten und Bekannten.

Die Jubilarin wurde 1928 auf dem Haarhof, einem Einödhof bei Schwandorf, dem Landwirtsehepaar Rosalie und Josef Mayer geboren. Als zweitältestes von sieben Kindern wuchs sie mit Maria, Martin, Josef, Hans, Rosalie und Cilli dort „bei viel Arbeit an der frischen Luft“ auf. Heute leben nur noch ihre beiden jüngeren Schwestern Rosalie und Cilli.

„Gut, meist sogar sehr gut“ seien ihre Noten in der Volksschule in Neukirchen gewesen, erinnert sie sich. Doch nach ihrer Schulzeit war in erster Linie ihre Arbeitskraft gefragt. Die unterschiedlichsten landwirtschaftlichen Arbeiten warteten auf die 14-Jährige: vom Kühe hüten und dem Melken mit der Hand bis hin zum Korn mähen mit der Sense. Der Besuch der Haushaltungsschule in Amberg bereitete sie dann auf die damaligen Anforderungen einer Hausfrau und Mutter vor.

Mit 18 Jahren sollte sie „nur vorübergehend“ bei ihrer kinderlosen Tante Maria Weiß, die ihren Bruder Hans adoptiert hatte, auf dem Bauernhof in Kümmersbuch aushelfen. Aus "vorübergehend" wurden aber dann acht Jahre. In dieser Zeit lernte sie ihren künftigen Mann Anton Ritter, den Hahnbacher Braumeister, Gast- und Landwirt, kennen und lieben. Am 18. Mai 1954 fand die Hochzeit statt. Fünf Kindern, drei Mädchen, Marianne, Rosalie und Kunigunde, und zwei Jungen, Josef und Anton, schenkte sie das Leben, Tochter Gunda verstarb schon 1972.

Gemeinsam mit ihrer Familie wagte sie 1976 eine Neustrukturierung des Familienbetriebs mit dem Abriss und Neubau von Saal und Gasthaus. Auch die alte Brauerei wurde dem Erdboden gleichgemacht. Sohn Josef, der die Berufe Metzger und Koch gelernt hatte, übernahm 1985 mit seiner Frau Martina den großen Betrieb.

 
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