Hahnbach
12.08.2024 - 11:38 Uhr

Bischof Rudolf Voderholzer zelebriert Pontifikalgottesdienst auf dem Frohnberg

Nicht nur für die Hahnbacher ist das Frohnbergfest, das immer um das Hochfest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ (15. August) stattfindet, einer der Höhepunkte des Sommers. Den Pontifikalgottesdienst zelebriert Bischof Rudolf Voderholzer.

Das Fest bedarf in jedem Jahr der eingehenden Vorbereitung. Viele Hände reinigen Kirche, Freialtar, Kapelle, Pflaster, Auffahrt, Treppenstufen und den Kreuzweg im Norden, den der Katholische Frauenbund zudem ansprechend schmückt. Auch die Einteilung der Chöre, Organisten, Lektoren, Kommunionhelfer, Losverkäufer, Sammler und des täglichen Reinigungsdienstes sind alljährlich zu organisieren.

Im Pfarrbüro müssen Anfragen beantwortet und Pilgergruppen registriert werden. Die Mesnerin Rosmarie Rauch kümmert sich um liturgische Geräte, Gewänder, Kerzen, Blumenschmuck und manches Detail mehr. Das Leitwort „Beten – weil die Seele atmen muss“ behandeln dieses Jahr 23 Predigten.

Traditionsgemäß eröffnete das Beten des Kreuzwegs und die Vorabendmesse mit dem Pfarrvikar Christian Preitschaft und der Predigt des Hahnbacher Diakons Dieter Gerstacker den kirchlichen Teil der Festwoche. Am ersten Sonntag wurde um 8.30 Uhr Gottesdienst mit Dekan Christian Schulz gefeiert. Den Pontifikalgottesdienst mit Diözesanbischof Rudolf Voderholzer gestaltete der große Projektchor unter der Leitung Renate Werner und begleitet vom Organisten Christof Weiß musikalisch. Das Predigtthema des Bischofs lautete „Der Mensch bei Gott – Gott bei den Menschen“.

Dekan Christian Schulz begrüßte am Altar zusammen mit den Ruhestandspfarrern Hans Peter Heindl und Hans Hertl sowie Diakon Dieter Gerstacker die Gläubigen. Es freue ihn, dass sich Bischof Rudolf Voderholzer als „erster Beter der Diözese“ sehe. Damit sei er aber nicht allein, so der Hahnbacher Seelsorger, sondern bilde mit all den Gläubigen „das betende Volk Gottes“.

Bischof Voderholzer betonte die „große Gebetsgemeinschaft". Er erzählte zu Beginn seiner Predigt, dass in einer Pfarrei einmal die gewohnte stille Zeit für persönliche Fürbitten ausgefallen sei. Eine Frau habe darauf reagiert, indem sie gemeint habe: „Heute haben wir ja gar nicht gebetet.“ Stille zu halten, so der Bischof, sei wirklich sehr gut, und doch: „Die ganze Messe ein einziges großes Gebet aller, auch in den Gesängen."

In der Eucharistie, der großen Danksagung, begegne man „Jesus, dem Brot des Lebens“ als „Erfüllung alttestamentlicher Verheißungen“. "Im Gottesdienst ist der Mensch bei Gott, und Gott beim Menschen, was zu einer Wandlung Gottes in uns führen soll", betonte er. Er wisse aber auch: „Wenn alles sprachlich verständlich ist, muss es noch lange nicht verstanden sein.“

Drei wichtige Aspekte hob der Bischof hervor. Zum einen: Jede Messfeier sei ein „Gebet der ganzen Weltkirche“. Dabei trete man mit Papst, Bischof, der „Kirche des Himmels und aller Heiligen“ sowie der Verstorbenen in eine große Verbindung ohne Grenzen ein. Als zweites hob er hervor: Die Psalmen aus dem Alten Testament kündeten von der wunderbaren Hilfe Gottes. Als dritten Aspekt sah er das „Gebet als Sache des Herzens“. Gerade auch die Gebetshaltung des ganzen Körper, das Singen und auch der Weihrauch, "die unser Dasein mit allen Sinnen ansprechen, können zum fruchtbarem Beten führen". So entstehe immer wieder eine „Brücke zur Taufe“.

Abschließend äußerte Dekan Christian Schulz Bischof den Wunsch, dass die Frohnbergfestwoche eine dauerhafte Wirksamkeit zeige, indem sie gute Impulse fürs Gebetsleben schenke. Mit dem Wettersegen endete das Pontifikalhochamt.

Sehr interessiert und erfreut zeigte sich Bischof Voderholzer auch über das Geschenk von Heimatpflegerin Marianne Moosburger, die die Chronik des Hahnbacher Klosters der Armen Schulschwestern überreichte.

 
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