Hahnbach
14.05.2021 - 15:30 Uhr

Frauenbund-Bezirk Sulzbach-Rosenberg will gerechte Entlohnung für Care-Arbeit

Auch die Frauenbund-Bezirksleitung und die Mitglieder der neun KDFB-Zweigvereine waren mit dabei beim Online-Flashmob „Wir machen das Fass auf!“, mit dem man gegen die ungleiche Verteilung, Unterbezahlung und Unterfinanzierung der Care-Arbeit protestiert (von rechts): Bezirksleiterin Margarete Hirsch und ihre Stellvertreterinnen Petra Stauber und Kerstin Aufschneider. Bild: u
Auch die Frauenbund-Bezirksleitung und die Mitglieder der neun KDFB-Zweigvereine waren mit dabei beim Online-Flashmob „Wir machen das Fass auf!“, mit dem man gegen die ungleiche Verteilung, Unterbezahlung und Unterfinanzierung der Care-Arbeit protestiert (von rechts): Bezirksleiterin Margarete Hirsch und ihre Stellvertreterinnen Petra Stauber und Kerstin Aufschneider.

Care-Arbeit, insbesondere die häusliche Angehörigen-Pflege und die Kindererziehung, ist ungleich verteilt, unterbezahlt und unterfinanziert. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, rief der Landesverband des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) Bayern seine Mitglieder unter dem Motto „Wir machen das Fass auf!“ zu einem digitalen Flashmob auf. Unterstützung fand der Aufruf bei der Leiterin des KDFB-Bezirks Sulzbach-Rosenberg Margarete Hirsch (Hahnbach), ihren Stellvertreterinnen Kerstin Aufschneider (Sulzbach-Rosenberg) und Petra Stauber (Hirschau) sowie den Mitgliedern der neun Zweigvereine in Ammerthal, Hahnbach, Hirschau, Poppenricht, Schlicht, Schnaittenbach, Sulzbach-Rosenberg St. Marien und Herz Jesu sowie Vilseck.

Mit der Landesleitung sind sie der Meinung, dass das Thema „Care-Arbeit und gerechte Entlohnung“ endlich die notwendige Aufmerksamkeit finden solle. Der Begriff Care-Arbeit oder Sorge-Arbeit beschreibe die Tätigkeiten des Sorgens und Kümmerns. Darunter fallen nach ihren Angaben Kinderbetreuung oder ambulante Pflege, aber auch familiäre Unterstützung oder häusliche Angehörigenpflege. Berufe im Care-Bereich seien nicht nur enorm fordernd und wichtig, sondern auch schlecht bezahlt. Die elterliche Erziehungs- und Betreuungsarbeit werde nicht vergütet, obwohl sie die Grundlage für das Rentensystem bilde. Auch die häusliche Pflege von Angehörigen werde nicht entlohnt. "So stehen vornehmlich Frauen am Ende eines arbeitsreichen Lebens oft vor der Altersarmut, obwohl sie einen nicht unerheblichen Teil zum Erhalt des Systems beitragen", hieß es.

Das Thema Care-Arbeit sei mehr oder weniger „ein Fass ohne Boden, ein Fass, das niemand wirklich öffnen will. Am besten bleibt es zu und niemand redet darüber". Insbesondere junge Frauen seien sich nicht im Klaren darüber, was es für sie später bedeutet, wenn sie sich jetzt haupt- oder nebenberuflich um ihre Kinder kümmern. Im Bereich der Pflege sei das Problem der schlechten Bezahlung bekannt, sei von der Politik in der Corona-Krise mit Applaus abschließend geklärt und damit sei quasi der Deckel des Fasses zugemacht worden. Die Angehörigenpflege sei völlig im Fassdunkel verborgen. Daher die Forderung der KDFB-Bezirksleitung: „Care-Arbeit muss die ihr gebührende Anerkennung und eine gendergerechte Finanzierung erhalten.“

 
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