Der Haushalt, wie ihn das Gremium in seiner Sitzung in der Josef-Graf-Halle verabschiedete, gliedert sich auf in den Verwaltungsetat mit 11 330 300 Euro und den Vermögensetat mit 10 749 900 Euro. Damit wird der Ansatz von 2020 mit 4 116 900 Euro deutlich übertroffen. An Kreditaufnahmen für Investitionen sind 1 320 000 Euro vorgesehen. Die Hebesätze bleiben weiter bei 350 Prozent für die Grundsteuern A und B sowie 380 Prozent für die Gewerbesteuer. Wie Bürgermeister Bernhard Lindner erklärte, beinhaltet der Haushalt alle vom Markgemeinderat auf den Weg gebrachten Investitionsvorhaben. Als zukunftsorientierte Schwerpunkte nannte er insbesondere Kinderkrippe, Wasserversorgung, Digitalisierung und Dorferneuerungen.
Wegen der Corona-Pandemie entfiel die sonst übliche Vorberatung des Etats im Haupt- und Finanzausschuss. Die Fraktionen hatten in ihren Sitzungen offene Fragen geklärt.
In ihren Stellungnahmen bescheinigten für die CSU-Fraktion Florian Rauch, für die SPD-Fraktion Daniel Weidner und für die Freien Wähler Werner Wendl der Verwaltung samt Bürgermeister und insbesondere der Geschäftsstellenleiterin und Kämmerin Sabine Wilde eine hervorragende Arbeit. Alle stellten die über Parteigrenzen hinweg sehr offene und konstruktive Diskussionsform des Gremiums in der laufenden Legislaturperiode heraus. Der vorgestellte Haushalt beruhe auf solider Basis, hieß es übereinstimmend. Dank guter Steuereinnahmen sei die Marktgemeinde ausreichend finanzstark, so dass die geplanten Projekte ohne Neuverschuldung verwirklicht werden könnten. Die Umschuldung von alten, hochzinsigen hin zu günstigen Krediten wurde begrüßt. Der Verwaltungshaushalt sei seriös und eher vorsichtig geplant, war man sich einig. Der Abbau des Schuldenstandes dürfe nicht außer Acht gelassen werden.
In der spürbaren Erhöhung des Verwaltungshaushalts um rund zwei Millionen kommt besonders der im Vergleich zu 2020 um 650 000 Euro erhöhte Ansatz der Gewerbesteuer zum Tragen. Unter den Ausgabepositionen befinden sich 20 000 Euro für eine außerordentliche Vereinsförderung wegen der Corona-Pandemie. Als Folge von Zuweisungen für Investitionsmaßnahmen aus dem Jahr 2020 verringert sich der Zuschussbedarf für den Schulbetrieb um 90 000 Euro auf 358 000 Euro.
Der Abwärtstrend bei den Schülerzahlen wurde gestoppt. Um die große Nachfrage für Kinderkrippenplätze bis zur Eröffnung der neuen Krippe zu decken, wird für 30 000 Euro ein Container gemietet. Ansonsten bedürfen die Kindergärten keine Zuschüsse für ungedeckten Bedarf. Dies sei in deren vorbildlicher Führung durch die Kirchenstiftungen Hahnbach und Ursulapoppenricht begründet, wurde in der Sitzung gewürdigt. Nur unwesentlich gegenüber dem Vorjahr änderten sich die Zuschüsse für gemeindliche Sportanlagen, Spiel- und Dorfplätze. Die Schwimmhalle soll im Herbst wieder öffnen. Der Ansatz von 110 000 Euro für die Bebauungspläne dient hauptsächlich dem des interkommunalen Gewerbegebiets. Dank der Neukalkulation der Abwasser-, Wasser- und Friedhofsgebühren zum 1. Januar 2021 können diese Einrichtungen kostendeckend betrieben werden. Für die Sanierungsmaßnahmen am Kanalnetz in diesem Jahr sind 500 000 Euro vorgesehen. Insgesamt kann aus dem Verwaltungshaushalt ein Überschuss von 1 450 000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.
Einen absoluten Rekord stellt der im Vergleich zum Vorjahr nochmals um rund zwei Millionen Euro gestiegene Vermögenshaushalt dar, und das ohne Neuverschuldung. Dies resultiert wesentlich aus der Entnahme von einer Million Euro aus angesammelten Rücklagen der vergangenen Jahre und aus Grundstücksverkäufen in den Baugebieten. Zu den wichtigsten Ausgabeposten zählen der Grundstückserwerb und der Bau der Kinderkrippe (1 450 000 Euro), die Erschließung der Baugebiete Hahnbach West V und Ursulapoppenricht, erste Maßnahmen für die Sanierung der Wasserleitung und die Aktivierung des Brunnens in der Klingelleite (900 000 Euro), Dorferneuerungsmaßnahmen in Mimbach und Adlholz, die Sanierung der Schwimmhalle (230 000 Euro), die Ersatzbeschaffung für ein Feuerwehrfahrzeug und Digitalfunkpager (150 000 Euro), die Breitbandversorgung (1 000 000 Euro), die Strukturierung der Ganztagsschule mit grünem Klassenzimmer und Glasfaseranschluss (130 000 Euro) sowie barrierefreie Bushaltestellen (200 000 Euro). Hinzu kommen Urnenwand und Grabstelen am Friedhof, ein neuer Traktor und Aufsitzmäher für den Bauhof sowie eine weitere Ausgestaltung der Gocklwiese und die Planungen für den Mühlsteg samt der Vilspromenade.
Mit 15 Ja- und damit ohne Gegenstimmen genehmigte der Marktgemeinderat nicht nur die Haushaltssatzung, sondern auch den Finanzplan mit Investitionsprogramm für den Zeitraum 2020 bis 2024.
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