Nadine und Florian Weiß gingen das Wagnis ein, einen kleinen Verkaufsraum mit einem relativ großen Schlachthaus einzurichten. Die beiden sind vielseitig eingespannt. Da ist zum einen der familiengeführte Bauernhof, der viel Kraft fordert. Zudem hat das junge Paar noch ein Hobby: die Aufzucht und das Halten von Geflügel. Die Familie entschied sich, Nägel mit Köpfen zu machen, zumal die Kälber in die ehemalige Maschinenhalle umgezogen waren und sich der leer gewordene Kälberstall nah am Haus perfekt für Schlachthaus und Verkaufsraum anbot.
Überrascht waren sie dann aber doch über die vielen Auflagen und Kosten. Florian Weiß, der für das Schlachten zuständig ist, nahm 2021 an einem speziellen Tageskurs teil, um den erforderlichen Sachkundenachweis zu bekommen. Dann ging es an den Umbau des Stalles. In Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung und dem Veterinäramt entstanden in viel Eigenleistung und mit Fachkräften Umkleideraum, Schlachthaus, Kühlraum sowie der Verkaufsraum mit einer Kühltheke.
Florian Weiß dazu: „Unser Anliegen ist eine echte Wertschöpfungskette in der Region für Leute, die Qualität vor Quantität zu schätzen wissen.“ Wenn die Leute die Bewahrung der Schöpfung wirklich ernst nehmen und mit bestem Gewissen genießen wollten, dann scheuten sie auch nicht den zusätzlichen Aufwand für eine Anfahrt zum Hof, und das am besten per Rad. Schon haben sie einen kleinen Kundenstamm, der das frisch geschlachtete Federvieh zu würdigen weiß. Die am Hof ausgebrüteten Enten und auch die Gänseküken dürfen fast ein halbes Jahr in großer Freiheit auf dem Hof leben. Ihnen und auch den Mastgockeln stehen große Wiesenflächen und Unterkünfte und sogar ein Weiher zur Verfügung. Das Futter stammt aus eigenem Anbau.
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