Hahnbach
30.06.2022 - 12:51 Uhr

Paulersen Mare aus Hahnbach verstorben

Sie war eine Hahnbacher Institution und wird Jung und Alt im Ort fehlen: Wirtin Maria Falk, alias die Paulersen Mare, ist am Montag verstorben. Sie wurde 95 Jahre alt.

So kannte man Maria Falk: die Paulersen Mare am Tresen. Bild: mma
So kannte man Maria Falk: die Paulersen Mare am Tresen.

Eine echte Hahnbacher Institution war Maria Falk, bekannt als „die Paulersen Mare“. Nun ist sie am Montag, 27. Juni, gegen Mittag im hohen Alter von 95 Jahren ruhig im Altersheim in Sulzbach-Rosenberg verstorben.

Über Jahrzehnte hinweg war sie der Mittelpunkt im Gasthaus in der Hahnbacher Rathgasse. Vor dem ersten Weltkrieg hatte dieses sogar die Hausnummer 1 in Hahnbach und war eine Brauschänke des Brauereibesitzers Anton Ritter sen..

Von 1926 bis 1960 war Maria Falks Vater Georg Kotz dort der Wirt. Seine Frau Anna Siegert kam von der Mühle in Kümmersbuch und schenkte ihm zwei Töchter. Maria wurde vor ihrer Schwester Elisabeth am 15. März 1927 als älteste Tochter geboren. Nur zu gerne wäre sie Landwirtin geworden, wie sie immer erzählte. Deshalb besuchte sie nach der Volksschule in Hahnbach die Amberger Landwirtschaftsschule.

Doch nachdem sie 1954 den Sattlermeister Josef Falk geheiratet hatte, betrieb sie mit ihm das Wirtshaus „Zum Paulersen“. 1972 starb Josef Falk viel zu früh und Maria wurde zunehmend „Wirtin aus Leidenschaft“. Sie kochte, backte, unterhielt sich gerne mit ihren Gästen und schien bis ins hohe Alter unverwüstlich zu sein. Lange Zeit war sie von früh bis spät der Mittelpunkt im „Gasslwirtshaus“, dem sogar ein eigenes Gassllied gewidmet wurde. Nicht ohne Grund bekam der Treffpunkt in Hahnbach bald schon den Beinamen „zweites Rathaus“, da dort natürlich oft politisiert und diskutiert wurde.

Wie selbstverständlich war die Paulersen Mare zudem Mitglied in vielen Vereinen. Besonders freute sie sich, wenn Chöre und Musikanten bei ihr einkehrten. Konsequenterweise wurde dem Gasthaus anlässlich ihres 80. Geburtstags der Titel „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ verliehen. Nicht nur zu ihren runden Geburtstagen spielten ihr dort auch die von ihr sehr geschätzten Hahnbacher Marktbläser manches Ständchen.

Bekannt war auch der Paulersen-Ausschank „vorm Schustermattes“ beim Marktfest an Jakobi. Bei der Bergfestwoche im August auf dem Frohnberg war in und um die Paulersenbude einer der beliebtesten Treffpunkte für Jung und Alt.

Aber immer mehr war Maria Falk auf die Hilfe ihrer Verwandten Heidi Wild und Martina Aures und auch der Nachbarin Inge Pfaffengut angewiesen, welche den Betrieb noch lange am Laufen hielten. Gerne holten die ihre Paulersen Mare, soweit möglich, immer wieder in „ihre Stubn“, wo sie „wirklich daheim“ war und garantiert die längste Zeit ihres Lebens verbracht hatte.

 
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