In Hahnbach war die Polizei. Aber nicht um einen Ganoven zu verfolgen, sondern um im Rathaus den Sicherheitsbericht 2021 vorzustellen. Der fiel gar nicht so schlecht aus. Erster Polizei-Hauptkommissar Michael Kernebeck und sein stellvertretender Dienstleiter Christian Bengl von der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg zeigten den Bürgermeistern Bernhard Lindner (Hahnbach), Peter Dotzler (Gebenbach) und Hermann Böhm (Poppenricht) die Kriminalitätsentwicklung in den Gemeinden auf. Der Polizeichef z0g insgesamt ein positives Resümee: „Wir stehen mit guten Werten da.“
Im gesamten Schutzbereich gab es 2021 mit 3411 Polizeieinsätzen wenig Veränderungen gegenüber den Vorjahren. Bei den Gesamtstraftaten vermeldete die Polizei insgesamt einen „historischen Tiefstand“. Bei der Häufigkeit von Straftaten liegt der Schutzbereich nicht nur unter den Werten des Vorjahres, sondern auch Bayerns.
Anders sieht es bei der Aufklärungsquote aus. Im Fünf-Jahres-Vergleich sind die Zahlen im vergangenen Jahr demnach in allen Bereichen angestiegen. „So einen Höchststand hatten wir noch nie“, musste Michael Kernebeck zugeben. Die Straftaten gliedern sich in 191 Diebstahls-, 198 Rohheits- und 54 Sexualdelikte, in 120 Vermögens- und Fälschungsdelikte und 115 strafrechtliche Nebengesetze. Die 287 sonstigen Straftaten machen 30 Prozent aus, auch ein Tötungsdelikt ist zu verzeichnen. Weniger geworden sind politisch motivierte Straftaten, deutlich angestiegen dagegen die Gewalt gegen Polizeibeamte.
Die Daten aus den Gemeinden Hahnbach, Gebenbach und Poppenricht fallen unterschiedlich aus. Hahnbach mit 4599 Einwohnern hat einen erfreulichen Rückgang der Straftaten um 38,6 Prozent zu verzeichnen, die Aufklärungsquote konnte um 5,1 Prozent gesteigert werden. Zur Freude Bernhard Lindners lautete das polizeiliche Fazit: „Insgesamt keine auffälligen Steigerungen in irgendeinem Deliktsbereich.“
Gebenbach (864 Einwohner) hatte 2021 mit 13 Straftaten zwei mehr als 2020, davon konnten elf aufgeklärt werden. Auch hier also keine auffälligen Steigerungen und ein zufriedener Peter Dotzler. Hermann Böhm hatte weniger Grund zur Freude, denn in Poppenricht (3381 Einwohner) sind die Straftaten um 39,5 Prozent gestiegen. Die Aufklärungsquote konnte aber auch hier um 9,7 Prozent gesteigert werden. „Im Vergleich der letzten fünf Jahre war die Zahl der Straftaten auch schon mal höher“, informierte der Polizei-Chef, bedauerte aber den Anstieg der Sexual- und Rohheitsdelikte in Poppenricht.
Über das, „was sich sonst noch in den Gemeinden abspielt“, informierte Christian Bengl. Zum Beispiel über Kontrollen bei der Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen, personelle Unterstützung des Gesundheitsamtes, Einsätze bei Demos und Versammlungen oder die Arbeit der Verkehrswacht.
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