Hahnbach
31.10.2023 - 11:41 Uhr

Schaurig-schöne Führung durch die Hahnbacher Keller

Schön gruselig war die Führung vor und in den Hahnbacher Kellern, die Heimatpflegerin Marianne Moosburger, Gretl Mildner und Fanni Romfeld auf Einladung der AOVE leiteten.

Schaurig geht es zu, als Ortsheimatpflegerin Marianne Moosburger (Mitte) zusammen mit Märchenerzählerin Gretl Mildner und Fanni Romfeld durch die Hahnbacher Keller führt. Bild: mma
Schaurig geht es zu, als Ortsheimatpflegerin Marianne Moosburger (Mitte) zusammen mit Märchenerzählerin Gretl Mildner und Fanni Romfeld durch die Hahnbacher Keller führt.

Während Marianne Moosburger beim Gang durch die Hahnbacher Keller für historische Fakten zuständig war, faszinierte die ausgebildete Märchenerzählerin Gretl Mildner mit schaurigen Geschichten, die die junge Schülerin Fanni Romfeld instrumental untermalte.

Gut geschützt durch einen „Geisterabwehr-Stempel“ wagten sich Kinder und Eltern in das von Kerzenlicht nur schummrig beleuchteten Innere des nur selten zugänglichen Teils der Keller an der Vilsecker Straße. Denn ein großer Part sei für Fledermäuse und manch weitere Höhlenbewohner reserviert, erfuhren die Teilnehmer. Dann lernten sie etwas über die Entstehung der Buntsandsteine vor 200 Millionen Jahren und die Funktion der Keller als sichere Lagerplätze in früherer Zeit. Das Brauen des untergärigen Biers und die Funktion als Bierdepot war ebenso Thema. Zu bestaunen waren die noch immer vorhandenen alten Schienen. Lüftungen und Haken. Die Erinnerung an ein ganz schlimmes Unwetter am Benno-Tag, dem 16. Juni 1812, bei dem immenser Schaden entstand und sogar die Keller unter Wasser standen und dessen man noch immer alljährlich gedenkt, verursachte ebenso einen leichten Schauer.

Die Teilnehmer staunten, wofür die gehauenen Keller außerdem noch genutzt wurden. Dort kelterte der örtlichen Obst- und Gartenbauverein vor dem Zweiten Weltkrieg Saft und Most aus Äpfeln, Heidel- und Vogelbeeren. Moosburger schilderte auch die bangen Stunden am Ende des Zweiten Weltkriegs für die in den Kellern dicht gedrängt stehende, angstvolle Bevölkerung, die in Gebeten und einer Generalabsolution durch den Pfarrer ein wenig Trost und Hoffnung gesucht hätten.

Bald nach dem Zweitem Weltkrieg herrschte laut der Heimatpflegerin wieder emsiges Streben in den niedrigen Gewölben. Es waren Flüchtlinge aus dem Osten, die es nach Hahnbach verschlagen hatte und dort Betonsteine herstellten. Daraus seien schließlich sogar die großen Voit-Betonwerke entstanden, lernten die Teilnehmer.

Gretl Mildner erzählte alte Sagen und Gruselgeschichten, die Fanni Romfeld mit verschiedenen Schlaginstrumenten passend begleitete. Auch gemeinsames entspannendes Singen und ein witziges Fingerspiel gehörten zur Führung. Gegen Ende durften die Kinder den von einem Gespenst bewachten Kellerbonbonschatz suchen, der natürlich aufgeteilt wurde, und, wieder an der frischen Luft, sich mit „Drachenblut“ aus Obstsaft und rotem Tee stärken.

 
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