Hahnbach
12.05.2024 - 15:24 Uhr

Vier Wasserbüffel sind die neue Attraktion am Naturerlebnisweg in Hahnbach

Es sind Asiatische Wasserbüffel, die seit ein paar Tagen in Hahnbach ein neues Zuhause haben. So weit, wie der Name vermuten lässt, war ihre Anreise aber nicht. Sie kommen mit einem klaren Auftrag, und Nachwuchs ist auch schon in Sicht.

"Die Büffel sind da!", hieß die Botschaft, die sich wie das sprichwörtliche Lauffeuer in Hahnbach verbreitet hat. In der Marktgemeinde gibt es eine neue Attraktion, wenn nicht gar eine kleine Sensation: Vier wuchtige Asiatische trächtige Wasserbüffel grasen an der Vilsecker Straße im Biotop-Komplex, meist in Sichtweite der Menschen auf dem Naturerlebnisweg zwischen Hahnbach und Süß. Es dauerte nicht lang, da pilgerten schon ganze Gruppen hinaus, um die Neuankömmlinge zu sehen, und vorbeikommende Autofahrer drosselten aus dem gleichen Grund ihr Tempo.

Sieben Hektar groß ist das neue Zuhause der vier weiblichen Büffel in einem ökologisch wertvollen Fauna-Flora-Habitat. Ihre naturverträgliche Weidearbeit und nicht zuletzt ihr Dung soll dort für noch mehr Biodiversität sorgen und Vögel, Libellen, Amphibien, Frösche, Unken und auch den Weißstorch wieder anlocken. Die Tiere sind sozusagen also in einer naturpflegerischen Mission tätig. In absehbarer Zeit bekommen sie dabei Verstärkung, da es sich um trächtige Weibchen handelt.

Empfang für die Neuankömmlinge

Einen offiziellen Termin zum Empfang der Wasserbüffel gab es auch. Bürgermeister Bernhard Lindner sprach von einer "echten Magnetwirkung" dieses gesellschaftlichen Projekts, das zwar "klein, aber fein" sei. Die Idee dazu entstand vor Monaten bei einer "schicksalhaften Begegnung". Damit meinte er das Zusammentreffen mit Richard Lehmeier vom Landschaftspflegeverband, dessen Gebietsbetreuer Rudi Leitl und Hans Weiß von der Tierauffangstation in Kümmersbuch. Bei den weiteren Vorbereitungen wirkten dann Verpächter, Verbände, Fachbehörden, Genehmigungsstellen und auch die Mitarbeiter im Rathaus mit, die ausnahmslos das Projekt "begeistert unterstützt" hätten.

Ein "Vergelt’s Gott" ging an die Kümmersbucher Familie Hans Weiß, die sich verantwortlich um die kleine Herde kümmern wird. Diese bedankte sich wiederum explizit beim Katholischen Burschenverein Hahnbach, der den Zaunbau übernommen hat. Ohne diese Arbeit wäre das Einsetzen der Tiere nicht so schnell möglich gewesen.

Regierungspräsident Walter Jonas freute sich, dass die "tolle Idee trotz mancher Bürokratie" schnell und mit viel Engagement umgesetzt wurde. Auch Richard Lehmeier vom Landschaftspflegeverband und Peter Zahn vom Bund Naturschutz waren voll des Lobs für die „natürlichen Landschaftspfleger“, die einer Verbuschung des Natura-2000-Projekts Einhalt gebieten sollen.

In der Oberpfalz akklimatisiert

Wie vor Ort weiter zu hören war, kommen die Tiere aus einer Zucht in Norddeutschland und haben sich bereits in Kümmersbuch während einer kurzen Eingewöhnungszeit in ihren neuen Oberpfälzer Lebensraum akklimatisiert. Der "Chef" des Projekts ist Johannes Weiß, der sich für seine Wasserbüffel im Moment vor allem eines wünscht. Mütter und Kälber, die im August oder September erwartet werden, bräuchten für den Winter noch einen Unterstand.

Hintergrund:

Der Naturerlebnisweg in den Vilsauen

  • Erbaut: 2008
  • Länge und Verlauf: 6,1 Kilometer zwischen Hahnbach und Süß
  • Naturkundliche Stationen: Felsenkeller - Fledermäuse - Schlaf- und Kletterpappel - Leben am Wasser - Auwälder - Karpfen - Biber - Feuchtgebiete, Plattform - Storch - Altwasser
 
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