Haunritz bei Weigendorf
27.11.2023 - 14:56 Uhr

Haunritzer Sänger feiern bewegendes Jubiläumsfest

Volles Haus gab es bei der 75-Jahr-Feier des MGV Haunritz. Es war ein Fest der Generationen, verbunden durch Gemeinschaftssinn, Lebensfreude und Gesang - da waren sich alle einig.

Fast auf den Gründungstag genau feierte der Haunritzer Männergesangverein sein 75-jähriges Jubiläum. Der große Saal des Vereinslokal „Alter Fritz“ war voll besetzt. Und die Haunritzer können stolz auf sich sein: Während die meisten Vereine heute mit Nachwuchsproblemen ringen, drängeln sich, während die MGVs Haunritz und Pommelsbrunn unter der Leitung von Jana Müller zur Begrüßung ein fröhliches „Hereinspaziert“ anstimmen, in der Türöffnung über 20 Kinder, die es kaum erwarten können, selbst die Bühne zu erobern.

Doch zunächst trug Schriftführer Helmut Süß die Vereins-Historie vor: Am 13. November 1948 fanden sich im Gasthaus Mayer in Haunritz 18 Männer ein und gründeten den „Gesang-Verein Haunritz“. Der monatliche Mitgliedsbeitrag betrug 50 Pfennig. Die Patenschaft übernahm der Gesangverein Oed. In der ersten Gesangsprobe wurde das Lied „Wie’s daheim war“ gesungen. Die Zahl der Mitglieder wuchs und erreichte 1998 zum 50-jährigen Jubiläum 82 Mitglieder: das waren 25 Prozent der Bevölkerung des Ortes, so Süß weiter.

Auch die Anzahl der Singstunden summierte sich in dieser Zeit: Bei einem Schnitt von rund 20 bis 30 pro Jahr hochgerechnet auf mindestens 1500 Singstunden, wobei eine Singstunde zwei gesungene Stunden umfasst. So mancher Haunritzer wurde von Jugend an über Hochzeit und runde Geburtstage vom MGV Haunritz durch sein ganzes Leben begleitet.

Von 1948 bis 1950 wurden aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrende Haunritzer mit einigen Liedern vom Verein empfangen. Wie in einer Familie begleiteten die Haunritzer Sänger ihre Mitglieder in Leben und Tod. Auch für das Dorfleben leistete der Verein über Jahrzehnte vielfältige Beiträge: Faschingsbälle und Stodlfeste, eine Theatergruppe, Fahnenweihen, Jubiläen und Veranstaltungen anderer Vereine. Der Gottesdienst auf dem Kugelplatz am Haunritzer Kirwasonntag wird vom MGV Haunritz bis heute maßgeblich gestaltet. Dem Fränkischen Sängerbund ist man eng verbunden, war zu hören.

Nachwuchs tritt auf

Im Anschluss stürmten die „Happy Heavenly Högenbachtaler“ die Bühne. Das Kinder-Ensemble des MGV Haunritz wird geleitet von Melanie Schmidt (am Klavier), Corinna Scheller und Marie Ertel. Mit drei Liedern, Spinnen, Kürbissen und selbstgebastelten „Lichterfackeln“ begeistern sie das Publikum. Die beschwingte Laune spielte Ehrengast Richard Reisinger in seinem Grußwort weiter: Der Nachwuchs sei die Belohnung, das mache lange Lobreden überflüssig. Bürgermeister Reiner Pickel schloss sich dem an. Nun füllten die beiden Haunritzer Ensembles gemeinsam die Bühne – Jung und Alt im Chor.

Durch die Feier führte Vorsitzender Oliver Schmidt. In seiner Begrüßung hob er vor allem das neue flexible Modell in der Zusammenarbeit mit dem MGV Pommelsbrunn hervor: Seit Anfang des Jahres arbeite man enger zusammen, indem man sich bei den Auftritten gegenseitig verstärke. Vor der Pause mit einem Büfett stimmte der ganze Saal mit „Räuber“ ein gemeinsames Lied an, ebenso wie zum Abschluss mit Amazing Grace. Stand der erste Teil der Jubiläumsfeier im Zeichen der generationenübergreifenden Gemeinschaft, feierte der zweite Teil das Miteinander guter Nachbarschaft. Nun hatten die befreundeten Nachbarchöre MGV Fürnried, MGV Högen und MGV Pommelsbrunn ihren großen Auftritt. Wie überhaupt die Vielfalt an Ideen, die Tradition zu feiern und zugleich neue Wege zu gehen diese Jubiläumsfeier zu einem ganz außergewöhnlichen Erlebnis machten.

 
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