Obwohl die Corona-Pandemie die Planungen des Festspielvereins Hirschau für 2020 und 2021 gehörig durcheinander brachte, konnte Vorsitzender Hans Drexler den Mitgliedern eine beachtliche Leistungsbilanz für diese beiden Jahre präsentieren. Die Jahreshauptversammlung fand diesmal bei herrlichem Wetter vor der Freilichtbühne im Schlosshof statt. Aktuell zählt der Verein 95 Mitglieder.
Positives hatte Drexler in Sachen Steingutmuseum zu berichten. Aus der Erbschaft von Michael Popp hat der Verein demnach 866 Unikate mit einem geschätzten Wert von 18 000 Euro erhalten. Hinzu kamen 130 Teile mit einem Schätzwert von rund 1000 Euro aus der Sammlung von Josef Fertsch. Der gesamte Steingutbestand beziffert sich dadurch auf 2800 Stück. Das Lager des Vereins beherbergt zudem 518 Bücher mit einem Nominalwert von 8000 Euro.
Für das künftige Museum erhielt der Verein nach Drexlers Angaben aus dem Nachlass von Michael Popp 330 alte Postkarten mit Hirschauer Motiven. Für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis März 2023 kündigte er eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit Pfarrer Klaus Haußmann und Carlo Helbig mit rund 50 Tierfiguren aus der Carstens-Zeit (1930) an. Im zweiten Obergeschoss der alten Mälzerei habe man ein Extralager für das gesamte Steingut geschaffen. Der Raum für den Kleiderfundus im ersten Obergeschoss sei um zwölf Quadratmeter erweitert worden.
Wie der Vorsitzende informierte, ist die Bühne fertiggestellt. Ursprünglich habe man für deren Bau auf 22 420 Euro veranschlagt. Am Ende hätten die Gesamtkosten ohne Eigenleistung 27 403 Euro betragen. Für den Bau habe der Verein als Eigenelistung 356 Arbeitsstunden im Wert von 3629 Euro eingebracht.
Erfreuliches hatte der Vorsitzende zum Thema Tribünenbau zu vermelden. Die ursprünglich auf 149 607 Euro veranschlagten Kosten konnten demnach auf 147 347 Euro gesenkt werden – und das trotz Mehraufwendungen für Beleuchtungstürme, Behinderten-WC, Durchfahrtshöhe zwischen Stadel und Tribüne und Betondecke über der Kasse. Auf den Festspielverein entfielen 136 670 Euro – ohne die Eigenleistung von 2199 Stunden mit einem Wertansatz von 24 905 Euro und Steuer. Der Musikzug und der Heimat- und Trachtenverein beteiligten sich mit jeweils 9220 Euro an den Kosten. Für die Trachtler wurde über dem Kulissenlager ein Vereinsraum geschaffen. Der Verein übernahm für die Spanndecke, das Mauerwerk und die Fenster einen Anteil von 20 000 Euro. Insgesamt wurde der Tribünenbau über die LAG Regionalentwicklung Amberg-Sulzbach mit 46 532 Euro bezuschusst.
Der Bereich für das Kulissenlager ist laut Drexler bautechnisch fertig. Man hatte mit Kosten von 32 761 Euro kalkuliert, am Ende kamen aber 41 759 Euro heraus, da der Dachstuhl um 12 000 Euro teurer war als geplant. An Eigenleistung brachte man für diesen Bereich 296 Stunden mit einem Wert von 2482 Euro ein. Der Abbruch der Darre und die aus Brandschutzgründen notwendige Schaffung eines zweiten Treppenhauses mit Zugang von Norden werden derzeit umgesetzt. Drexler dankte allen, die die Baumaßnahme tatkräftig unterstützt haben. Er leistete 2604 Arbeitsstunden, Georg Kustner 387, Jürgen Hartmann 238, Bernhard Kustner 151 und Alfred Härtl 144 Stunden.
Ein positives Fazit zog Drexler, trotz Corona, über die Festspielsaison 2021. Das eigentlich geplante Stück „In 80 Tagen um die Welt“ habe man auf 2022 verschoben, dafür heuer drei Einakter des „Königlich Bayerischen Amtsgerichts“ gespielt. 930 Zuschauer seien von den Episoden „Der Pfarrgockel“, „Der Parasit“ und „Die Trompete“ sehr angetan gewesen. „In 80 Tagen um die Welt“ soll an acht Abenden im Juli 2022 aufgeführt werden. Der Kartenverkauf beginne im Februar 2022, die 300 bereits verkauften Eintrittskarten behielten ihre Gültigkeit. Für 2022 kündigte Drexler an, in Zusammenarbeit mit Musikzug, Pfarrgemeinde und Kirwaleit die Tradition der Hirschauer Kirwa wieder aufleben lassen zu wollen. Ein wichtiges Ziel sei auch der Aufbau einer Jugendgruppe.
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