Hirschau hat sicherlich schon angenehmere Sommerabende erlebt, die mehr zum Besuch eines Freilichttheaterstücks eingeladen haben als in diesem Jahr. Trotz der nicht idealen Wetterbedingungen waren die Vorstellungen durchweg sehr gut besucht. Die Besucher kamen nicht nur aus Hirschau und der näheren Umgebung, sondern auch aus Niederbayern, Regensburg und sogar München. Offensichtlich hat sich herumgesprochen, dass sich ein Besuch der Hirschauer-Stückl-Festspiele lohnt.
Die Bühnenakteure sind von Natur aus wetterfest. Sie ließen sich ebenso wenig wie das Publikum von den schlechten Wetterprognosen beeindrucken. Die Zuschauer waren mit Regenponchos ausgestattet, die auch an der Abendkasse erhältlich waren. Gebraucht wurden sie lediglich bei der Samstagaufführung, als gleich zu Beginn ein paar Tropfen fielen. Angesichts der im Laufe der Vorstellungen immer kühler werdenden Temperaturen war warme Kleidung auf jeden Fall notwendig.
Lob für Darsteller
Roland Fritsch, Chef der Gesamtinszenierung und Schöpfer des vielfach bewunderten imposanten Bühnenbilds, lobte seine Darstellerinnen und Darsteller zu Recht für ihre schauspielerischen Leistungen: „Bis in die kleinste Nebenrolle hat alles super gepasst.“ Besonders gefordert waren natürlich die beiden Hauptdarsteller: Hans Fleischmann als nach dem Tod bettelnder Isidor Birnbacher und Saskia Krügelstein als warmherzige und zugleich pflichtbewusste Boandlkramerin, die sich vom listigen Isidor Birnbacher auch mit einigen Gläsern Kerschgeist nicht überlisten lässt.
Hans Fleischmann muss für seine Rolle eine gehörige Portion Kondition mitbringen, da er während der knapp zweistündigen Aufführungen fast ständig auf der Bühne ist. Auch Saskia Krügelstein ist körperlich gefordert: Bei jedem Auftritt muss sie eine Kraxe mit leeren Flaschen mitschleppen, in denen sie die Seelen der Verstorbenen sammelt, sowie ihre ein- und ausklappbare Antenne für Telefonate mit dem armen Lazarus oder Petrus. „Scheiß Netz do herunt!“, schimpft sie und dirigiert den Isidor in die richtige Position für eine Verbindung nach oben.
Restkarten verfügbar
Ein Tipp für Saskia Krügelstein alias Boandlkramerin: Wie wäre es, wenn sie bei ihren Telefonaten mit den himmlischen Herrschaften nicht nur nach Retourenscheinen fragt? Vielleicht könnte sie St. Petrus eindringlich bitten, bei den restlichen Vorstellungen für schönes Sommerwetter zu sorgen.
Der „Boandlkramerblues“ wird noch am Mittwoch, 30. Juli, sowie am Freitag, 1. August, und Samstag, 2. August, gespielt. Vorstellungsbeginn ist jeweils um 20.30 Uhr, ab 18.30 Uhr gibt es Bewirtung im Schlosshof. Restkarten sind noch bei Eisen Schertl im Vorverkauf für 17 Euro erhältlich, an der Abendkasse kosten sie 19 Euro. Kinder bis 14 Jahre zahlen 10 Euro.
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