Vor fast 150 Jahren war es sicher eine "verrückte Idee", sein Vermögen darauf zu wetten, in 80 Tagen um die Welt reisen zu können. Explizit das tat der exzentrische Gentleman Phileas Fogg, die Hauptfigur des Romans "In 80 Tagen um die Welt. Nicht weniger verrückt erschien 2019 dem damaligen Vorsitzenden des Hirschauer Festspielvereins, Hans Drexler, die Idee, den Bestseller von Jules Verne auf der Freilichtbühne im Schlosshof zu präsentieren. Der Vorschlag dazu kam damals von Ludwig Koller, Roland und Evi Fritsch. Beim Kulissenbau für die Komödie "Die Erbschaft" war den beiden Männern der Gedanke gekommen, einmal etwas anderes aufzuführen als ein bayerisches Volksstück. Den genialen Einfall, so Roland Fritsch, hatte dann seine Frau Evi. "In 80 Tagen um die Welt - es muss sowieso alles neu gemacht werden, also warum nicht gleich richtig?", meinte sie.
Regisseur Dieter Held war sich von Anfang an bewusst, dass die Vorbereitungen für das Stück einen gewaltigen Kraftakt bedeuten würden - für die Bühnen- und Kulissenbauer genauso wie für das Requisitenteam, die Licht- und Tontechniker und natürlich die Darsteller.
Ob London, Suez, Bombay, Kalkutta, Hongkong, Yokohama, San Francisco, New York oder Liverpool - für jede Station der Fogg-Reise zaubern die Bühnenbauer ein Szenenbild aus dem Ärmel. Sie haben alle Hände voll zu tun, um die zahlreichen Umbauten während des Stücks in kürzester Zeit zu bewältigen. Denn auf Mr. Fogg warten auf seiner Reise durch Indien, China und Amerika viele Überraschungen und Unwägbarkeiten. Er trifft auf Brahmanen im indischen Dschungel, nutzt einen Elefanten als Transportmittel und muss einen Indianerangriff abwehren. Das Requisitenteam ist gefordert, im Rekordtempo auf die sich ständig ändernden Abläufe hinsichtlich der Kostüme und Accessoires zu reagieren.
Der als Drehelement konstruierte "Reform Club", Ausgangspunkt der Reise, wurde ebenso in akribischer Kleinstarbeit erstellt wie Mr. Foggs Haus. Regisseur Dieter Held fordert seit Ende April seine Darstellertruppe bei den Proben mit begeisterndem Engagement und bewundernswerter Geduld. Schwachstellen wurden in den zurückliegenden Wochen ausgemerzt. Einer erfolgreichen Premiere am kommenden Freitag steht nichts mehr im Wege - einzige Unwägbarkeit ist das Wetter, das sich hoffentlich bei allen Aufführungen von seiner besten Seite zeigt.
Der Spielplan
- Premiere am Freitag, 15. Juli, 20 Uhr
- Samstag, 16. Juli, 20 Uhr
- Sonntag, 17. Juli, 15 Uhr
- Mittwoch, 20. Juli, 20 Uhr
- Freitag, 22. Juli, 20 Uhr
- Samstag, 23. Juli, 20 Uhr
- Mittwoch, 27. Juli, 20 Uhr
- Freitag, 29. Juli, 20 Uhr
- Samstag, 30. Juli, 20 Uhr
Die Kasse ist an den Aufführungstagen jeweils ab 18 Uhr geöffnet. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf online sowie bei Eisen Schertl in Hirschau. Es gibt Gegrilltes, Fingerfood und Getränke, die Schlossbrauerei hat extra zu diesem Anlass ein „In-80-Tagen-um-die-Welt-Helles“ gebraut.
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