Hirschau
27.06.2022 - 14:10 Uhr

Hirschauer Kinder eine Woche lang im Wald zuhause

Im Hirschauer Stadtrat diskutiert man heiß die Einrichtung eines Waldkindergartens am Kalvarienberg. Genau an dem dafür vorgesehen Platz haben die Mädchen und Jungen des St.-Wolfgang-Kindergartens und ihre Erzieherinnen seit 2017 ein zweites Kita-Zuhause. Sie haben sich dort in den zurückliegenden fünf Jahren ein gemütliches Waldlager eingerichtet – einen Waldkindergarten.

Regelmäßig von März bis Juli und von September bis November nutzen die vier Krippen- und Kita-Gruppen dieses Waldquartier als Lern- und Spielort. Von Dienstag bis Freitag ist jeden Tag eine der Gruppen vor Ort. Höhepunkt der Waldkindergarten-Tage ist alljährlich eine Waldwoche. Fünf Tage lang ist dann für die Kinder aller vier Gruppen „Natur pur“ angesagt – so auch heuer.

Schon am frühen Morgen brachten die Mamas und Papas ihre Sprösslinge täglich zum Lagerplatz. So blieb den Kindern genügend Zeit zum Spielen und Entdecken. Zu Beginn brachten sie das Quartier erst einmal gründlich auf Vordermann. Die Brotzeitplätze wurden von Laub und heruntergefallenen Ästen befreit. Alle Hände voll zu tun hatten die Großen, um den Barfußweg mit neuen Rinden, Moos und Kies zu belegen.

Um die Natur besonders intensiv hören und fühlen zu können, marschierten die Kinder eine kleine Strecke mit verbundenen Augen. Im Sitzkreis erfuhren sie eine Menge über die Tiere, die im Wald leben. Auch für die Krippenkinder gab es ein tolles Programm. Sie lernten etwa, mit einer Lupe umzugehen. Unter Baumstämmen und Laub entdeckten sie Regenwürmer, Ameisen, Leuchtkäfer und sogar einen Tausendfüßler. Manchmal machten sie, bepackt mit ihren Rucksäcken, eine kleine Wanderung durch den Wald und suchten einen geeigneten Platz zum Picknicken. Was man da so alles an Geräuschen hören konnte: Vögel zwitscherten, Bienen summten und ein Specht klopfte gegen einen Baumstamm. Das Wetter war den Waldkindern nicht jeden Tag wohlgesonnen. Ausgerüstet mit Regenjacke, Regenhose und Gummistiefeln machte das den Mädchen und Jungen nichts aus. Außerdem hatten sie sich einen Regenunterschlupf mit Planen und Wänden aus Ästen gebaut. Und das Hineinspringen in eine Pfütze machte besonders viel Spaß.

Um die Waldwoche in guter Erinnerung zu behalten und daheim auf Insektenbeobachtung gehen zu können, bekam jedes Kind eine Becherlupe geschenkt mit dem Hinweis, alle Tiere nach dem Beobachten wieder in die Freiheit zu entlassen. Dank galt Maria Helm, die wieder die Toiletten in ihrer Gaststätte Zur Waldesruh benutzen ließ.

 
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