Hirschau
04.12.2020 - 10:33 Uhr

Hirschauer Pfarrhof 40 Jahre nach Einweihung umfassend sanierungsbedürftig

Es war ein „siebenjähriger Krieg“ mit dem Landesamt für Denkmalpflege, ehe der Hirschauer Pfarrhof am 23. November 1980 den Segen erhielt – wie es damals hieß. 40 Jahre nach der Einweihung muss das Gebäude nun umfassend saniert werden.

Am 23. November 1980 wurde der neue Pfarrhof der katholischen Stadtpfarrei Hirschau eingeweiht. Als erster Hausherr zog Pfarrer Edwin Völkl ein. Ihm folgten von 1989 bis 2003 Stadtpfarrer Norbert Demleitner sowie von 2003 bis 2019 Stadtpfarrer Hans-Peter Bergmann (im Bild). Nach 40 Jahren bedarf das Pfarrhaus nun einer umfassenden Sanierung. Archivbild: u
Am 23. November 1980 wurde der neue Pfarrhof der katholischen Stadtpfarrei Hirschau eingeweiht. Als erster Hausherr zog Pfarrer Edwin Völkl ein. Ihm folgten von 1989 bis 2003 Stadtpfarrer Norbert Demleitner sowie von 2003 bis 2019 Stadtpfarrer Hans-Peter Bergmann (im Bild). Nach 40 Jahren bedarf das Pfarrhaus nun einer umfassenden Sanierung.

Als erster Hausherr zog Stadtpfarrer Edwin Völkl ein. Er hatte den Kampf mit dem Landesamt, das den Abriss des alten und den Bau des neuen Pfarrhofs verhindern wollte, maßgeblich ausgefochten. Ihm folgten von 1989 bis 2003 Stadtpfarrer Norbert Demleitner sowie von 2003 bis August 2019 Stadtpfarrer Hans-Peter Bergmann. Seit seinem Auszug ist der Hirschauer Pfarrhof unbewohnt. Nur das Pfarrbüro war bis vor wenigen Tagen dort noch untergebracht.

Bergmanns Nachfolger Johann Hofmann wohnt seit seinem Amtsantritt in einer angemieteten Wohnung in der Josefstraße. Der Grund: Das Bischöfliche Baureferat hatte die Notwendigkeit der Sanierung des Gebäudes für gegeben erachtet und diese als Baumaßnahme mit mittlerer Schwierigkeit eingestuft. Vorausgegangen war auf Antrag der Kirchenverwaltung und des Pfarrers eine Begehung im März 2019, bei der sich Diözesanarchitektin Sabine Faderl vor Ort ein Bild vom Zustand des Pfarrhauses gemacht hatte. Wie Stadtpfarrer Hofmann erklärt, ist eine derartige Inaugenscheinnahme nichts Ungewöhnliches. Im Gegenteil: „Wann immer der Pfarrer einer Seelsorgestelle wechselt und ein anderer folgt, wird darauf geachtet, ob ein Umbau oder eine Renovierung des Pfarrhauses nötig ist.“

Die Stellungnahme des Bischöflichen Baureferats listet einige notwendige Maßnahmen auf: Die Möbel, Türen und Fußböden sind von einem Schreiner zu überarbeiten. Die Fassade mit den Rissen und statischen Gegebenheiten ist zu überprüfen und instand zu setzen. Die Dämmung der oberen Geschossdecke wird gefordert, ebenso müssen die Heizkörpernischen gedämmt werden. Der Fassadenanstrich ist zu erneuern, Risse nach Erfordernissen zu schließen. Die Nachbesserung der Außentüren wird empfohlen. Die Fenster sind durch neue Sprossen-Holzfenster zu ersetzen. Die Dacheindeckung ist durch eine neue Biberdeckung in gleicher Farbe zu ersetzen. Für den Brandschutz sind Rauchmelder einzubauen.

Sämtliche Räume des Pfarrhauses sind zu streichen, schadhafte Stellen auszubessern. Bäder, Toiletten, deren Elektro-, Wasser- und Abwasserleitungen, Fliesen und Ausstattungen sind zu erneuern. Die Holzfußböden müssen teilweise überarbeitet werden. Die Rückstauklappe im Keller ist zu erneuern. Die vorhandene, nicht mehr betriebene Ölheizung mit Tank ist auszubauen und fachgerecht zu entsorgen. Alle Elektroverteilungen und Leitungen sind zu überprüfen. Die Beleuchtung in den Gängen und Büroräumen sind ebenso wie die Leitungsnetze für Telefon und Internet auf neuesten Stand zu bringen und zu erneuern.

Der äußere Eingangsbereich muss überarbeitet und mit einer behindertengerechten Rampe versehen werden. Die Überdachung und der Balkon aus Holz auf der Westseite des Hauses sind zu überarbeiten. Die Außenbeleuchtung soll aus LED-Technik umgestellt werden. Holztechnische Untersuchungen und ein E-Check sind durchzuführen. Pfarrer Hofmann bilanziert: „Man sieht, dass viel anzupacken ist und sich dies nach genau 40 Jahren Bestehens beim Pfarrhaus auch wirklich lohnt. Der Anfang ist nun gemacht. Es gilt nun, die verschiedenen Maßnahmen zu koordinieren und diese zeitlich aufeinander abzustimmen.“

Da die Sanierung des Pfarrhofs der Stiftungsaufsicht des Bischöflichen Ordinariats mit dem Bischöflichen Baureferat unterliegt, mussten alle Vorgaben und Vorhaben in den unterschiedlichen Gewerken (Elektro-, Sanitär-, Dach-, Maurer-, Schreinerarbeiten usw.) genehmigt und dementsprechend eingehalten werden. Deshalb sei es, so Pfarrer Hofmann, auch zu Verzögerungen und der letztendlichen Genehmigung durch die bischöfliche Stiftungsaufsicht gekommen.

Die Kirchenverwaltung hat die verschiedenen Gewerke zwischenzeitlich vergeben. Die Maßnahmen im Einzelnen und die endgültigen Kosten mit Zuschüssen sollen gemäß einem Beschluss der Kirchenverwaltung nach Abschluss der gesamten Pfarrhaussanierung bei einer Pfarrversammlung allen Pfarrangehörigen dargelegt werden.

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Hirschau04.12.2020
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