In den Sommermonaten haben die Mädchen und Jungen des St.-Wolfgang-Kindergartens in Hirschau seit Jahren ein zweites Kita-Zuhause – ein Waldstück am Kalvarienberg. Vor kurzem schlugen sie dort wieder eine Woche lang ihr Lager auf. Das Waldgebiet ist den Krippen- wie den Kindergartenkindern inzwischen bestens vertraut, weil sie dort allwöchentlich einen Waldtag verbringen.
Auch diesmal mussten sich die Kleinen und ihre Erzieherinnen bei ihrer Ankunft erst einmal ärgern. Denn Besucher hatten auf dem Lagergelände jede Menge Müll hinterlassen – Flaschen, Scherben, Papier und anderen Unrat. Zu allem Überdruss fanden die Kinder von ihnen Gebautes zerstört vor. So war zuerst einmal Aufräumen angesagt. Dann aber konnte es losgehen mit den Aktionen und Unternehmungen.
Um zu erleben, wie sich der Wald anfühlt, wurde ein Barfußweg aus Zapfen, kleinen Ästchen, Moos, Rinden, Steinen, Heu und Sägespänen gebaut. Wer traut sich als erster drüber gehen?, hieß nun die spannende Frage. Reger Betrieb herrschte täglich im Massagezelt, wo man Rücken- oder Armmassagen genießen konnte. Das benötigte Massagematerial hatten die Kinder gemeinsam gesammelt.
Nachdem sie das Märchen von „Hänsel und Gretel“ gehört hatten, gingen die Kinder auf Waldexkursion. Während dieser lernten sie die Ameise Fred kennen, die eine Menge über ihre Freunde, die Waldameisen, zu berichten hatte. Heidenspaß machte die neu gegründete Hexenschule. Hier lernte die Teilnehmer, mit dem Zauberbesen zu fliegen, Gummibärchen herbeizuzaubern oder auch die Sprache von Tieren zu verstehen. Das Erlernen des richtigen Umgangs mit Hammer und Säge erforderte viel Konzentration, war aber notwendig zum Bauen von Tischen und Bänken aus Brettern, die man vom Sägewerk Riß geschenkt bekommen und mit dem Bollerwagen zum Waldlager transportiert hatte.
Bei den Krippenkindern wurde Teamwork groß geschrieben. Die Kleinen bauten an ihrem Lager weiter und mussten dafür die schweren Äste gemeinsam zum Bauplatz schleppen. Als sie bei einem Waldspaziergang ein Loch im Baum entdeckten, vermuteten sie, dass das die Wohnung des Spechtes sein könnte, den sie immer wieder hören. Waldschätze wurden gesammelt, um damit bei der Nachbereitung der Waldwoche ein Waldbild zu legen oder einen Salzteigbaum damit zu schmücken.
Beim Spielen, Forschen, Bewegen und dem Umgang mit Schaufeln, Lupen usw. entwickelten die Kinder so manche Spielidee. Natürlich durfte ein Treffen zum gemeinsamen Singen nicht fehlen, ebenso wenig die Brotzeit, die für viele Kinder ein Höhepunkt war. Waren die 80 Kinder am Morgen um 7 Uhr von den Eltern zum Kalvarienberg gebracht worden, marschierten die Großen wie die Kleinen – für manche viel zu früh – tapfer zum Kindergarten an der Mühlstraße, um dort ihr Mittagessen einzunehmen und Mittagsschlaf zu halten. Die ganz Kleinen wurden mit dem Bollerwagen chauffiert. Die Erzieherinnen waren voll des Lobes für ihre Mädchen und Jungen. Danke galt Maria Helm dafür, dass man einmal mehr die Toiletten des Gasthauses Zur Waldesruh benutzen durfte.
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