Es war ein Novum, dass der Festerlös nicht wie in den zurückliegenden 28 Jahren bei einer Zusammenkunft in Hirschau übergeben wurde. Mit der Einladung, die Spendenübergabe mit einer Besichtigung der Werkstätten zu verbinden, trafen der Lebenshilfe-Vorsitzende Eduard Freisinger, sein Stellvertreter Bernhard Vahle und der Jura-Werkstätten-Geschäftsführer Bernhard Albrecht bei den Helfern ins Volle. Entsprechend groß war die von Uli Günter angeführte Delegation, zu der auch Schirmherr Bürgermeister Hermann Falk und Festgründer Walter Widder gehörten.
Vor der Betriebsführung blickte Uli Günter kurz auf das Fest zurück. Bei idealem Wetter hätten im voll besetzten Josefshaus-Biergarten wieder Menschen mit und ohne Behinderung einige Stunden unbeschwert miteinander gefeiert. Einige Dutzend Helfer seien im Einsatz gewesen, um die Gäste optimal zu bewirten. Sie hätten tolle Arbeit geleistet. Gleiches gelte für alle Musik- und Tanzgruppen, die ein unterhaltsames Rahmenprogramm geboten haben.
Dank des sehr guten Besuchs habe man einen Reinerlös von 3130 Euro erzielen können. Zustande gekommen sei dieser durch den Getränke- und Speisenverkauf, den Verkauf der Tombola-Lose und Geldspenden von Firmen und Privatpersonen. Der Hirschauer Geschäftswelt gelte es für die Sachspenden zur Ausstattung der Tombola zu danken. Mit dem Erlös aus diesem Jahr sei nun die 60 000-Euro-Marke überschritten. Die Gesamtspendensumme betrage mittlerweile 63 020 Euro.
Als "in der Region einzigartig und beispielgebend" bezeichnete es Freisinger, dass seit 29 Jahren Mitglieder mehrerer Vereine zusammenhelfen, damit das Jura-Fest gefeiert werden kann, das seit dem ersten Tag bis heute Menschen mit und ohne Handicap zusammenbringt. Mit den Spendengeldern habe man in der Vergangenheit viele Anschaffungen tätigen können, die nicht aus dem regulären Haushalt finanziert werden konnten. Das Jahr 2018 sei ein bedeutsames in der Geschichte der Jura-Werkstätten. Am 13. April sei der Neubau eingeweiht worden. Die Gesamtkosten für Werkstätte, Förderstätte und Fahrdienst bezifferten sich auf rund 20 Millionen Euro. Gefördert worden sei das Projekt vom Zentrum Bayern Familie und Soziales ((ZBFS), von der Bundesagentur für Arbeit, vom Bezirk Oberpfalz, von der Bayerischen Landesstiftung und der Aktion Mensch. Außerdem habe man ein KfW-Darlehen erhalten.
Die Werkstätte habe eine Gesamtfläche von 8750 Quadratmetern. Sie sei für 355 Menschen mit geistiger Behinderung und 24 Personen mit schwerst-mehrfacher Behinderung ausgelegt. Derzeit gebe es in der Werkstätte wie der Förderstätte noch freie Kapazitäten, das biete also noch Potenzial für die zukünftige Entwicklung. Der von Bernhard Albrecht geleitete Rundgang bestärkte die Hirschauer Delegation in ihrem Vorhaben, nächstes Jahr das 30. Jura-Gartenfest auf die Beine zu stellen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.