Abend für Abend sorgt der Gewerbeverbandsvorsitzende Alfred Härtl an jährlich 23 Dezembertagen mit Scheinwerfer- und Lautsprecheranlagen dafür, dass die Chöre, Musikgruppen, Vorleser und so weiter beim Fensterlöffnen ins richtige Licht gerückt und gut verstanden werden. Etwa 500 Tage kommen so schon zusammen, an denen er für gute zwei Stunden vor Ort war zum Aufbau der Technik und zur Moderation der Veranstaltungen – und das bei jedem Wetter.
Alfred Härtl sagt: „Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Regensturm vor ein paar Jahren beim Auftritt des Antonius-Kindergartens. Wir mussten abbrechen, da alles geflogen kam. Wir hatten auch schon knackige 15 Grad minus und es gab schon so viel Schnee, dass es vor lauter Schneehaufen kaum mehr Stellplätze für die Besucher, den Glühwein- und den Bratwurststand gab.“ Spielte das Wetter mit, begleiteten bis zu 3500 Besucher das Adventfensteröffnen.
Eigene Elektronik-Firma
Sein technisches Know-how kommt auch dem Festspielverein zugute, dessen stellvertretender Vorsitzender Alfred Härtl ist. Dass bei den Aufführungen auf der Freilichtbühne das Licht angeht und die Beleuchtung die jeweilige Atmosphäre des Stückes aufnimmt, ist ihm zu verdanken. Mit seiner Kompetenz und seiner Erfahrung ist er ein Garant dafür, dass die Bühnenakteure perfekt mit Licht, Ton und anderen technischen Kleinigkeiten versorgt werden.
Die Installation der Beleuchtungs- und Tontechnik ist jedes Mal ein Riesenprojekt. Sie muss so angelegt werden, dass sie auch stärkstem Regen standhält. Trotz teilweise heftiger Regenfälle gab es – dank Härtl – bislang keinen Strom- oder sonstigen technischen Ausfall bei den Aufführungen. Der gelernte Elektrotechniker, der in Kohlberg geboren und aufgewachsen ist, seit 1975 in Hirschau lebt und seit 1978 mit seiner Frau Edith verheiratet ist, gründete 1993 seine eigene Electronik-Firma H-Tronic.
Im etwa 800 Quadratmeter großen Betriebsgebäude am Dienhof arbeiten 15 Beschäftigte. Schwerpunktmäßig ist die Firma mit der Entwicklung und Fertigung von elektronischen Baugruppen und Geräten für Handel und Industrie beschäftigt. Im Jahr 2000 erhielt die H-Tronic GmbH den Wirtschafspreis der Volks- und Raiffeisenbanken, 2001 als erster mittelständischer Elektronikfertigungsbetrieb in Bayern das weltweit höchste Umweltzertifikat. Staatssekretär Spitzner überreichte es und das Öko-Audit an Härtl.
Gerne Hobbyfotograf
Er publizierte im Eigenverlag drei selbst verfasste Elektronik-Fachbücher, von denen mehr als 200 000 Exemplare verkauft wurden. Selbst die Weltfirma Philips orderte bei ihm. Härtl ist nicht nur erfolgreicher Fachbuchautor. Aus seiner Feder stammt auch das Marterlbuch „Orte der Besinnung“. Darin beschreibt er alle Hirschauer Wegkreuze sowie ihre Ursprünge und Sagen. Die dazugehörigen Bilder lieferte der passionierte Hobbyfotograf selber. Egal ob er zu Fuß oder per Rad unterwegs ist, die Kamera ist dabei. Regelmäßig erscheinen von ihm geschossene Fotos in der Amberger Zeitung. Auf der Homepage www.kaolinpott.de sind viele Bilder unter der Rubrik „Impressionen“ zu bewundern.
Die Stadt Hirschau zeichnete ihn zu Recht für herausragende Verdienste im kulturellen Bereich aus. Von ihm stammt seit 25 Jahren der 76-seitige Veranstaltungskalender. Gleiches gilt für die 96-seitige Hirschauer „Wirtschafts- und Touristikinformation“ sowie mehrere Stadtprospekte und Gästeinformationen. Für den Festspielverein erstellt er die Flyer, Plakate, Banner und Programmhefte. Der Musikzug ernannte ihn 2013 zu seinem ersten und einzigen Ehrenmitglied. Heuer zeichnete ihn der Nordbayerische Musikbund mit der Bezirksmedaille in Gold aus.
Über Jahrzehnte organisierte er die Hirschauer Sommerserenaden im Innenhof des Zimmermann-Anwesens. Highlights seines kulturellen Engagements waren die Volkstumsabend in der Rödlashütte und in Siebeneichen unter dem Motto „Leben und sterbn loua“ zusammen mit der Hirschauer Feieraoumdmuse mit Sepp und Anette Strobl sowie Sepp und Renate Lösch. 2010 erwarb er den Gebäudekomplex „Goldener Hirsch“, Hirschaus ältestes, bereits 1360 erwähntes und seit 1840 mit ratifizierter Taferngerechtigkeit versehenes Gasthaus. Er sanierte es aufwändig nach den Vorgaben der Denkmalschutzbehörde und schuf so ein Schmuckstück für Hirschaus Innenstadt. Die Hirschauer wissen seinen vorbildlichen Gemeinsinn zu würdigen. Als er 2002 und 2008 auf der CSU-Liste für den Stadtrat kandidierte, wählten sie ihn jeweils in das Gremium, das ihn für die Periode 2008 bis 2014 zum 3. Bürgermeister wählte.





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