Not soll bekanntlich erfinderisch machen. Erfindergeist und Kreativität waren in den Reihen der Narrhalla in der Tat gefragt, als feststand, dass es am 6. Februar nichts mit dem siebten Hirschauer Kinderfaschingszug wird. Präsidentin Regina Merkl, ihre Stellvertreterin Michaela Meier und der von Hofmarschall Martin Merkl angeführte Elferrat zerbrachen sich den Kopf darüber, wie man der Corona-Pandemie ein Schnippchen schlagen und zeigen kann, dass der Fasching trotz Covid-19 lebt.
Die zündende Idee kam schließlich aus den Reihen des Elferrats von Markus Meier. Sein Vorschlag: „Wir fotografieren alle 42 Gardemitglieder und den gesamten Hofstaat, lassen vier große Banner mit den Bildern bedrucken und stellen diese auf dem Marktplatz auf.“ Die beiden Präsidentinnen waren davon spontan angetan. Sie nahmen sofort Kontakt zu den Eltern der Gardekinder auf und baten diese, Fotos von ihren Schützlingen zu schießen und an Michaela Meier zu übermitteln. Bei ihnen stießen sie mit ihrem Vorhaben ebenso auf offene Ohren wie bei Christian Gnan vom Festspielverein. Er gab grünes Licht dafür, dass der Verein die zum Befestigen der Banner notwenigen Bauzäune zur Verfügung stellt.
Regina Merkl und Michaela Meier bearbeiteten in stundenlanger Kleinarbeit die eingehenden Fotos im DIN-A-4-Format am Computer. Alfred Härtl übernahm die Aufgabe, alle Druckdaten gefällig anzuordnen, auf Bauzaungröße zu bringen und druckfertig zu machen. Natürlich hatte man nicht vergessen, vorab beim Landratsamt und bei Bürgermeister Hermann Falk die Erlaubnis für das Aufstellen der Banner einzuholen. Weder die Behörde noch der Rathaus-Chef, der selbst Narrhalla-Mitglied ist, hatten etwas gegen die Aktion einzuwenden.
Am Samstagvormittag wurden die Banner aufgestellt. Eines zeigt die 16-köpfige Kindergarde, eines die 13-köpfige Jugendgarde, eines die 12-köpfige Prinzengarde und das Funkenmariechen und eines den Hofstaat der Narrhalla – alle Fotos mit den Namen der Abgelichteten versehen. Die Bauzäune wurden mit weiß-blauen Luftballons dekoriert, der Stadtbrunnen mit den beiden goldenen Hirschen mit Luftballons in den Regenbogenfarben. Der ganze östliche Marktplatz bis zum Fotostudio Huster wurde mit bunten Ballons geschmückt.
Die Aktion stieß bei den Hirschauern durchwegs auf positive Resonanz. Schon während des Aufbaus fanden sich viele Schaulustige ein, die mit einem lautstarken „Hirschau oho“ grüßten. Den ganzen Tag über herrschte reger Publikumsverkehr. Unisono war man der Meinung, dass es sehr angenehm sei, die Innenstadt in bunten Farben zu sehen, nicht nur im tristen Pflastergrau. Dabei soll es bis zum Faschingsdienstag bleiben. Denn bis dahin, so Regina Merkl, grüßen die Narrhalla-Garden und der Hofstaat weiterhin von ihren Stellwänden.
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