Hirschau
10.03.2025 - 09:19 Uhr

Neues Wasserrettungszentrum in Hirschau bietet Helfern perfekte Infrastruktur

Das neue Wasserrettungszentrum der Wasserwacht in Hirschau ist offiziell eröffnet. Mit Umkleide- und Lagerräumen, Büro und Schulungsraum bietet es den Helfern eine perfekte Infrastruktur und stärkt das lokale Rettungsnetzwerk wesentlich.

„Jeden Euro, der hier im neuen Wasserrettungszentrum der Wasserwacht in Hirschau investiert wurde, hätte man nicht besser anlegen können“, betonte der Landtagsabgeordnete Harald Schwartz bei der Einweihung des neuen Wasserwacht-Zentrums in der Wolfgang-Droßbach-Straße in Hirschau. Unverzichtbar und auch unbezahlbar seien die von den Ehrenamtlichen der Wasserwacht erbrachten Leistungen für die Allgemeinheit.

Dank der Unterstützung der Schwimmmeister im damals neu eröffneten Freibad vor 55 Jahren sei mittlerweile ein moderner und hochprofessioneller Rettungsdienst entstanden, stellte der Vorsitzende Michael Schmid von der Wasserwacht Hirschau fest. Aus einem einfachen Aufsichtsdienst im Freibad in den Anfangsjahren sei die Hirschauer Wasserwacht geworden, die heute mit einem Fuhrpark samt komplexen Hilfeleistungssystemen ausgestattet sei. So könne sie auch fernab des Wassers eingesetzt werden, etwa bei der Personen- oder Tierrettung und bei der Vermisstensuche. Bei Starkregenereignissen wie im vergangenen Jahr in Kastl und Hahnbach sei die Wasserwacht besonders gefordert gewesen. Stolz zeigte sich Michael Schmid darauf, „dass auch bei überregionalen Rettungseinsätzen vielfach der Name Hirschau fällt“.

Michael Schmid ging auf die Geschichte des neuen Wasserrettungszentrums ein. Vor etwa 25 Jahren habe die Stadt Hirschau der Wasserwacht den ehemaligen Bauhof zur Nutzung überlassen. Sehr beengt sei es dort zugegangen, weshalb vor zehn Jahren umgebaut worden sei. Nichtsdestotrotz hat die Wasserwacht Hirschau laut Schmid schon immer ein größeres Zuhause angestrebt.

Vor drei Jahren erwarb demnach das Bayerische Rote Kreuz (BRK) dann ein Grundstück vom Landkreis, auf dem heute das auf die Bedürfnisse der Wasserwacht zugeschnittene neue Gebäude steht. „Wir haben hier sechs Stellplätze, Umkleide- und Lagerräume, Büro, Küche und Schulungsraum“, informierte Michael Schmid. Außerdem sei das Wasserrettungszentrum auch ein „Leuchtturm“, also eine Anlaufstelle für die Bevölkerung bei flächendeckendem Stromausfall in Hirschau.

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr erfolgte Schmid zufolge der erste Spatenstich, vor drei Monaten waren Bau- und Pflasterarbeiten abgeschlossen. Hinsichtlich der Anzahl der erbrachten Arbeitsstunden seiner Mitglieder habe er, so Schmid, vor lauter Arbeit aufgehört zu zählen. Der Wasserwacht-Vorsitzende betonte auch, dass während der gesamten Bauzeit die Wasserwacht Hirschau keinen einzigen Tag bei der integrierten Leitstelle abgemeldet gewesen sei. Schmids Dank galt den beteiligten Baufirmen für die zügige Arbeit sowie den Städten Hirschau und Schnaittenbach und den zahlreichen Sponsoren für die finanzielle Unterstützung: "Ohne sie hätten wir unseren Eigenanteil von 120.000 Euro nicht stemmen können.“

Innerhalb kürzester Zeit sei hier ein beeindruckendes Bauprojekt verwirklicht worden, würdigte Hirschaus Bürgermeister Hermann Falk den unermüdlichen Einsatz zahlreicher Ehrenamtlicher. "Das neue Wasserrettungszentrum in Hirschau ist nicht nur eine funktionale Unterkunft, sondern Symbol für Zusammenhalt, Einsatzbereitschaft und Gemeinsinn", sagte das Stadtoberhaupt. Die Hirschauer Wasserwacht sei ein bedeutender Teil des örtlichen Vereinslebens, weshalb die Stadt auch gerne einen Investitionszuschuss geleistet habe. "Ganz egal, was in Hirschau geschieht, die Wasserwacht ist immer da, wenn man sie braucht", hab Falk hervor. Und weiter: „Die Wasserwacht ist für den Schutz und die Rettung von Menschen von unschätzbarem Wert.“

Zusammen mit der Wasserwacht sei die gesamte „Blaulichtfamilie“ zur Einweihung des neuen Wasserrettungszentrums in Hirschau versammelt, sagte Landrat Richard Reisinger. Das neue Boot, die Traumjacht Gerd, sei nicht zu vergessen. Benjamin Taitsch, der stellvertretende Vorsitzende der Wasserwacht Bayern, gratulierte zum tollen Rettungszentrum – "ein sagenhaftes Gebäude". Die Wasserwacht in Bayern sei eine große Familie, in der man zusammenhalte, selbst wenn es einmal nicht so gut laufe. Die Hirschauer bezeichnete er als ein Aushängeschild der Wasserwacht in Bayern.

Haupt- und Ehrenamt arbeiteten im BRK-Kreisverband vertrauensvoll zusammen, betonte BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller, "hier passt kein Blatt Papier dazwischen". Etwa 400.000 Euro hätten der BRK-Kreisverband und die Wasserwacht Hirschau in das neue Wasserrettungszentrum in Hirschau investiert. Nach einigen Jahren des Sparens sei das ehrenamtliche Budget des BRK-Kreisverbands um mehr als 100.000 Euro aufgestockt worden. "So etwas wie das Wasserrettungszentrum hat bisher in Hirschau gefehlt", meinte der BRK-Kreisvorsitzende Gerd Geismann. Wenn nun das nach ihm benannte Faster-Einsatzboot zu Wasser gelassen werde, dann gehe „Gerd“ nicht baden, sondern rette Menschen.

Für ihre Verdienste um die Wasserwacht Bayern wurden mit dem Ehrenzeihen in Bronze ausgezeichnet: Monika Knopp, Klaus Kyschak, Pia Meier, Laura Wimber sowie Maximilian und Johannes Zach. Das Ehrenzeichen in Silber erhielten Lea Neudecker, Fabian Kellner und Armin Fehlner. Mit den Ehrenzeichen in Gold wurden Frank Müller und Wolfgang Schreiner geehrt.

 
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