Hirschau
27.05.2024 - 14:26 Uhr

Sportpark Hirschau seit 25 Jahren wegweisendes Gemeinschaftsprojekt

Genau 25 Jahre ist es her, dass in Hirschau der Sportpark offiziell seiner Bestimmung übergeben worden ist – ein für die Stadt wegweisendes Gemeinschaftsprojekt. Dieses Jubiläum soll gefeiert werden.

Am 1. Mai 1999 wurde der Sportpark in Hirschau in festlichem Rahmen eröffnet. Den dort beheimateten Sportarten standen damit nagelneue optimale Sportstätten zur Verfügung. Die Bevölkerung nahm das Angebot an, die Gastronomie lief gut, ein Aufschwung war zu spüren. Zum 25-Jährigen laden die Sportparkvereine alle Interessierten für Samstag, 1. Juni, zu einem Tag der offenen Tür mit abwechslungsreichem Programm ein.

Ein Rückblick auf die Geschichte dieses Projekts: Im Sommer 1993 luden Bürgermeister Helmut Rösch und die Hirschauer CSU interessierte Vereine, die nach einem neuen Domizil suchten, zu einem Gedankenaustausch ein. Der TuS Hirschau berichtete von zu geringen Kapazitäten, was den Ausweichplatz der Fußballer und die Turnhalle betraf. Die Kegelbahnen, das Sportheim, die Umkleiden der Fußballer und auch die Leichtathletikanlagen im 1960 eröffneten Gebrüder-Dorfner-Stadion waren zudem in die Jahre gekommen und massiv sanierungsbedürftig. Erste Pläne für einen Um- und Anbau gab es bereits. Auch das Sportheim der SpVgg Weiße Erde, das der Verein nach Eröffnung des TuS-Stadions übernommen hatte, war sanierungsbedürftig und zu klein geworden. Die Idee einer Fusion beider Fußballvereine kam ins Gespräch. Auch das Domizil der Schützengesellschaft Diana in den Räumen der Schloss-Brauerei ließ keine Erweiterung zu.

Auf dieser Grundlage setzten sich die Vereine mit Bürgermeister Helmut Rösch ins Benehmen, als Moderator konnte Hans Drexler gewonnen werden. Der sollte 1995 beim neu gegründeten Fußballvereins TuS/WE Hirschau auch das Amt des Vorsitzenden übernehmen. Zusammen mit dem Vorstandsteam des TuS unter dem damaligen Vorsitzenden Gerhard Fleischmann und der Schützengesellschaft Diana mit Schützenmeister Peter Stoll an der Spitze suchte man nach einer gemeinsamen Lösung.

In Sachen Finanzierung lagen bereits positive Signale seitens der Stadt Hirschau, der Firma AKW und auch des Bayerischen Landessportverbands und des Bayerischen Schützenbundes vor. Letztlich hatten die Vereine neben 630.000 Mark an Eigenmitteln auch 36.000 Stunden Eigenleistung einzubringen. Das geforderte Stunden-Soll übertrafen die 288 Helfer mit 51.680 geleisteten freiwilligen Stunden deutlich.

Die Kernbelegschaft der Ehrenamtlichen bestand aus etwa 30 Helfern, oft Facharbeiter, aber auch rüstige Rentner. Die Liste führte, wie konnte es eigentlich anders sein, Hans Drexler mit fast 4780 Stunden an, auf über 3000 Stunden kam Siegfried Waldhauser, über 2000 Stunden erbrachten Ludwig Berger, Peter Lang, Richard Waldhauser und Adolf Mader, über 1000 Stunden leisteten Peter Stoll, Josef Blecha, Josef Weih sen., Jörg Behrend, Heinz Müller, Siegfried Landgraf, Rudolf Meyer, Erwin Altmann und Willi Lang.

1995 schlossen die drei beteiligten Vereine, Schützengesellschaft Diana Hirschau, TuS/WE Hirschau und TuS Hirschau, einen Partnerschaftsvertrag, bei Versammlungen stimmten über 90 Prozent der Mitglieder dem Vorhaben zu. Zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats wurde Hans Drexler gewählt. Er war es dann auch, der das Projekt federführend vorantrieb.

Vom ersten Spatenstich am 26. April 1996 vergingen lediglich drei Jahre bis zur Eröffnung des neuen Sportparks. Betrachtet man die Größe des Projekts und die Bausumme von insgesamt 8,5 Millionen Mark, ist das Ergebnis aus heutiger Sicht wohl als Schnäppchen zu bezeichnen.

Für die Baumaßnahme gewährte die Firma AKW eine Sachspende von einer Million Mark, die Stadt Hirschau förderte das Vorhaben mit 1,5 Millionen Mark und brachte den Erlös des Verkaufs der TuS-Sportanlage von 1,65 Millionen Mark mit ein. Hinzu kamen Fördermittel des Bayerischen Landessportverbands in Höhe von einer Million Mark und des Oberpfälzer Schützenbundes von 570.000 Mark. Auch gab es Fördergelder für ökologische Maßnahmen. Für die ökologischen Akzente wie Solaranlage, Toilettenspülung mit Regenwasser, später noch eine Photovoltaikanlage, wurde der Sportpark Jahre danach vom Deutschen Sportbund ausgezeichnet.

Die Planung des Bauvorhabens oblag dem Architekturbüro Hermann Güntner, den Rohbau errichtete die Hirschauer Baufirma Siegert. Der Innenausbau und der Bau der Außenanlagen liefen soweit möglich in Eigenleistung, oft unterstützt durch die ausführenden Firmen. So entstanden vier Fußballfelder, Schießanlagen für Luftgewehr, KK-Waffen und Bogenschützen, sechs Kegelbahnen, ein Gymnastikraum und eine Sauna sowie Umkleide- und Funktionsräume. In der Heizung wurden in den ersten Jahren Hackschnitzel verfeuert, inzwischen kommt die Wärme aus der nahe gelegenen Biogasanlage. Einige Jahre ergänzte Inlinehockey das Sportangebot des TuS, seit ein paar Jahren wird ein Fußballfeld von der Bikesparte des TuS genutzt.

Viel Engagement verlangt es den Vereinen ab, das Projekt in Eigenregie zu betreiben. Wieder fanden sich Mitglieder, die Verantwortung übernahmen. Hans Drexler führte den Sportpark die ersten zehn Jahre, dann übernahm Jörg Behrend, seit einigen Jahren sitzt Dieter Gabler dem Vereinsbeirat vor.

Nach 25 Jahren stehen nun die ersten größeren Erhaltungsmaßnahmen an, bei denen, soweit es Sportarten betrifft, die entsprechenden Abteilungen des TuS, die Schützen oder die Fußballer gefordert sind. Den Gebäudeunterhalt teilen sich die drei Vereine.

Hintergrund:

Tag der offenen Tür am Samstag, 1.Juni: Programm

  • 10.30 Uhr: Eröffnung durch Bürgermeister Hermann Falk
  • 11 Uhr: Fußballturnier der G-Jugend
  • 12 Uhr: Training im Bogenschießen
  • 13 Uhr: "Fliegende Räder"
  • 14 Uhr: Showauftritt der Leistungsturner
  • 15 Uhr: Kegel-Schaukampf Bundesliga – Landesliga
  • 16 Uhr: Compound Bogenschießen, Mannschaftswettkampf
 
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