Hirschau
25.11.2024 - 09:24 Uhr

Stadt Hirschau verleiht Günther Amann silberne Bürgermedaille

Seit über 40 Jahre setzt er sich für seine Heimatstadt ein. Angesichts seiner Verdienste verleiht Hirschau an Günther Amann die silberne Bürgermedaille.

"Du hast die silberne Bürgermedaille mehr als verdient", stellte Bürgermeister Hermann Falk bei einer Feierstunde in seiner Laudatio für Günther Amann heraus. "Günther Amann hat durch seinen jahrzehntelangen Einsatz und seine Überzeugungen seine Heimatstadt Hirschau nachhaltig geprägt", fasste Falk zusammen.

In Anwesenheit des stellvertretenden Landrats Michael Reschke skizzierte Bürgermeister Falk den Werdegang Amanns. Als echter Hirschauer lebe er seit seiner Geburt in der Klostergasse. Über die Grundschule und das Erasmus-Gymnasium führte ihn der schulische Weg laut Falk zur pädagogischen Hochschule in Regensburg. Danach habe sich seine soziale Einstellung und sein Engagement für Kinder und Jugendliche, die oft nicht auf Sonnenseite des Lebens standen, während seines Zivildienstes bei der Lebenshilfe in Amberg verfestigt.

"Der Einsatz für sozial Schwächere zieht sich wie ein roter Faden durch Günther Amanns Leben, war ein wesentlicher Beweggrund für ihn, Lehrer zu werden. Das war für ihn mehr als Job, eine Lebensaufgabe", sagte Falk. Das zeige auch sein Engagement bei den Freunden der Stötznerschule in Weiden, deren Vorsitzender Amann über 20 Jahre lang war. Ab 1987 sei das Förderzentrum in Eschenbach Amanns fester Dienstort bis zum Ruhestand 2018 gewesen.

Die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die Wahl in den Personalrat für Förderschulen und Schulen für Kranke in Regensburg zuletzt als stellvertretender Vorsitzender hob Falk als weitere Schlaglichter hervor. Amann ist Mitglied zahlreicher Hirschauer Vereine, darunter 40 Jahre als Kassier des Kleingartenvereins. Als Vorsitzender des Arbeiter-Wohlfahrt-Ortsvereins baute Amann dem Bürgermeister zufolge die offene Ganztagsschule mit Mittagsbetreuung in Hirschau und auch in Schnaittenbach auf, Strukturen die bis heute positiv wirken.

Gemäß seiner politischen Grundüberzeugung ist Amann ein engagierter Gewerkschafter. Seit 1972 ist die SPD seine politische Heimat. "Frieden und Gerechtigkeit sind für ihn nicht nur Worte, sondern Werte", sagte Falk. Schon bald übernahm Amann laut dem Bürgermeister Führungsaufgaben in der SPD, kandidierte 1984 erstmals für das Amt des Bürgermeisters und ist seitdem Mitglied von Stadtrat und Kreistag. Bei seiner zweiten Bürgermeisterkandidatur 2002 fehlten Amann in der Stichwahl gegen Hans Drexler nur 27 Stimmen. Er bekleidete dann sechs Jahre das Amt des Zweiten Bürgermeisters.

"Hinter all den Verdiensten steht ein Mensch, der sich mit ganzer Kraft für andere einsetzt. Günther Amanns Ideen, sein Mut und seine Menschlichkeit haben Hirschau vorangebracht", schloss Falk seine Laudatio. Der Beifall von Stadträten und Besuchern begleitete die Übergabe der silbernen Bürgermedaille der Stadt Hirschau.

Er habe es immer als Ehre verstanden seiner Heimatstadt zu dienen, und sich gefreut, dass die Bürger ihm das zutrauen, dankte Amann für die Auszeichnung. Bei Kontroversen habe er sich bemüht, sachlich und fair zu bleiben. Bei einer Bürgermeisterfahrt des Landkreises nach Südtirol nach der knappen Wahl 2002 hätten sich er und Hans Drexler ein Doppelzimmer geteilt. Beim Plaudern über das Wahlergebnis sei Drexler folgender Stoßseufzer entschlüpft: „Manchmal denk ich mir, es war besser g'wen, du warst es worn.“

Mehr denn je sei die Systemfrage heute angebracht, stellte Amann fest: "Es ist nicht in Ordnung, wenn 45 Deutsche so viel besitzen wie die Hälfte der Bevölkerung, oder Menschen trotz Vollzeitarbeit sich die Miete in Ballungsräumen nicht leisten und nicht ausreichend für das Alter vorsorgen können."

Die zweite an diesem Abend vorgesehene Ehrung findet wegen Erkrankung zu einem späteren Zeitpunkt statt.

 
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