Hirschau
27.06.2023 - 14:58 Uhr

TV-Beitrag über Hirschau und einen besonderen Besuch

Der BR drehte für die Sendung "Zwischen Spessart und Karwendel" kürzlich in Hirschau. Ein Thema war da natürlich der Besuch des King of Rock 'n' Roll im Jahre 1960. Stadtrat Rudolf Wild zeigte dem Filmteam ein besonderes Andenken an Elvis.

Vor laufender Kamera zeigte Rudolf Wild (rechts) dem Autor Jürgen Neumann (Mitte) eine besondere Rarität. Der Hirschauer Stadtrat besitzt einen Bierdeckel, auf den Elvis Presley, als er am 5. Februar 1960 in die Stadt kam, sein Autogramm schrieb. Fans in aller Welt beneiden ihn darum. Bild: Houschka
Vor laufender Kamera zeigte Rudolf Wild (rechts) dem Autor Jürgen Neumann (Mitte) eine besondere Rarität. Der Hirschauer Stadtrat besitzt einen Bierdeckel, auf den Elvis Presley, als er am 5. Februar 1960 in die Stadt kam, sein Autogramm schrieb. Fans in aller Welt beneiden ihn darum.

Es ging mal wieder um einen amerikanischen Soldaten, der am 5. Februar 1960 nach Hirschau kam. Er war gerade einmal 25 Jahre alt und galt zu diesem Zeitpunkt nach dem Ergebnis einer Umfrage in den Vereinigten Staaten als der weltweit bekannteste Markenname. Der Mann hieß Elvis Presley und stammte aus der Kleinstadt Tupelo/Mississippi.

Für die im Bayerischen Fernsehen regelmäßig ausgestrahlte Sendung "Zwischen Spessart und Karwendel" drehte Autor Jürgen Neumann einen Bericht über Hirschau. Zusammen mit zwei Begleitern war er mehrere Tage in der Stadt, fertigte (weil gelernter Grafiker) Skizzen und ging mit Technikern des BR nach eigenem Bekunden "interessanten G'schichtln" auf die Spur.

Tumult auf dem Marktplatz

Was herauskam, waren Hirschauer Stadtbeschreibungen, von denen eine tief in der Vergangenheit wurzelte. Man weiß den Tag, man kennt die Stunde: Am 5. Februar 1960 gegen 15 Uhr erschien plötzlich ein Mann in Uniform auf dem Hirschauer Marktplatz, den man als König des Rock 'n' Roll rund um den Globus kannte. Er hieß Elvis Presley, leistete in Deutschland seinen zweijährigen Wehrdienst für die Vereinigten Staaten ab, war bei einem Manöver alliierter Streitkräfte eingesetzt und galt als Megastar. Presley hatte vor seinem Einrücken vier Filme gedreht, seine Platten gingen millionenfach weg wie warme Semmeln. "Jailhouse Rock", "King Creole", "Love me tender" zählten dazu.

"Und der kam dann nach Hirschau?", staunte Jürgen Neumann. Er hatte zwei Gesprächspartner: Den Hirschauer Stadtrat Rudolf Wild und den ehemaligen AZ-Chefreporter Wolfgang Houschka. Sie erzählten, welche Aufregung Presleys Anwesenheit besonders bei weiblichen Teenagern auslöste, wie ihn dann der Hirschauer Reporter Sepp Müller am Marktplatz interviewte und sich das Geschehen (weil die von Jeepfahrer Elvis erwartete Panzerkolonne über Stunden hinweg nicht eintraf) in das 200 Meter entfernte Wirtshaus "Goldenes Lamm" verlagerte. Dort kam es wegen des unglaublichen Andrangs zu tumultartigen Szenen.

Als Zwölfjähriger dabei

Rudolf Wild, unterdessen 76 Jahre alt, bedauerte, dass die Gaststätte unlängst zugesperrt wurde. Eine Tafel zu Presleys Besuch wurde nie am Haus angebracht. "Schade", unterstrich der Hirschauer Stadtrat sein Unverständnis. Dann zeigte Wild einen Sammelordner mit Fotos und Zeitungsartikeln vom Elvis-Besuch, erinnerte zusammen mit Journalist Houschka an Einzelheiten des eiskalten 5. Februar 1960 und präsentierte eine absolute Rarität. Der ehemalige Polizeibeamte besitzt (weil seinerzeit als Zwölfjähriger selbst anwesend) einen Bierdeckel, auf den Elvis Presley sein Autogramm geschrieben hat. Fans in aller Welt würden Unsummen dafür bezahlen.

Auch anderes zeigte Jürgen Neumann. Erst auf seinem Skizzenblock und danach in der Realität. Das Hirschen-Denkmal und den Wochenmarkt beispielsweise. Dazu den nicht mehr ganz so schneeweißen Monte Kaolino, die Brauerei und das Wirtshaus in Krickelsdorf.

Die Sendung über Hirschau wurde bereits am vergangenen Samstag ausgestrahlt, der knapp 15-minütige Beitrag ist aber in der BR-Mediathek abrufbar unter dem Titel "Elvis Presley und ein Zipfelbob".

 
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