Nachdem vor 70 Jahren in Hohenburg eine Überführung über die Lauterach errichtet worden ist, sind in diesen Tagen an gleicher Stelle wieder die Bauarbeiter am Werk, um eine neue Brücke zu errichten. Das alte Bauwerk war an einigen Stellen in marodem Zustand, mit einer Sanierung hätten sich die vorhandenen Defizite nicht beheben lassen beziehungsweise wären Ausbesserungsarbeiten unwirtschaftlich gewesen. Deshalb hat sich das Staatliche Straßenbauamt Amberg-Sulzbach zu einem Neubau entschlossen. Mindestens bis Ende des Jahres bleibt die Ortsdurchfahrt in Hohenburg noch gesperrt, dann soll das neue Brückenbauwerk für den Durchgangsverkehr freigegeben werden.
Der Neubau der oberen Lauterachbrücke in Hohenburg kommt gut voran. Vor Ort auf der Baustelle überzeugten sich die Brückenbauer des Staatlichen Straßenbauamts Amberg-Sulzbach mit Alexander Frais und Heinrich Renghart, Oberbauleiter Christian Schmied von der bauausführenden Firma Strabag, Bauleiter Johannes Klein, Polier Gerhard Panzer und Bürgermeister Florian Junkes vom Fortschreiten der Arbeiten.
Bis 1891 war an dieser Stelle eine hölzerne Brücke gestanden, die aber fast nach jedem Hochwasser erneuert oder ausgebessert werden musste. Oft schwemmte es ganze Brückenteile bis hinunter in die Weihermühle. 1891 wurde auch das Obere Tor abgebrochen. Damit hatte man Platz für eine neue Brücke mit Steinpfeilern. In den letzten Kriegstagen, am Sonntag, 22. April 1945, sprengten zurückweichende Wehrmachtsverbände die dreigegliederte Brücke, um den amerikanischen Vormarsch aufzuhalten. An den benachbarten Gebäuden verursachte die Sprengung große Schäden. Hohenburger Bürgern flickten die Brücke notdürftig zusammen. 1949 wurde die provisorische Brücke entfernt und vom Bezirk Parsberg erneuert und verstärkt. „Allerdings mit viel Flickwerk“, schreibt der Hohenburger Heimatpfleger Friedrich Spörer dazu. Fast auf den Tag genau 70 Jahre sind es her, dass die bis in diese Tage bestehende Brücke gebaut wurde. Mitte September 1950 hatte damals eine Hoch- und Tiefbaugesellschaft namens Überland aus München den damaligen Staatsauftrag ausgeführt.
Wie Projektleiter Alexander Frais bei einem Treffen an der Baustelle bekanntgab, liegen die Arbeiten an dem 1,5 Millionen teuren Projekt gut im Zeitplan. Bereits Ende Juli hatte man damit begonnen, die alte Brücke abzubrechen und das Wasser der Lauterach in große, ins Flussbett verlegte Stahlrohre zu leiten. Derzeit wird die Gründung der neuen Brücke hergestellt. Die Bohrpfähle mit einem Durchmesser von knapp einem Meter werden dabei bis zum Felshorizont in etwa sieben Meter Tiefe in den Boden getrieben und betoniert.
Als nächste Arbeitsschritte stehen die Einbringung der Spundwände zum Schutz der Baugrube gegen Grundwasser, der Aushub im Bereich der Widerlager und Mittelpfeiler für die Herstellung der Bohrpfahlkopfplatten und der Einbau der Unterwasserbetonsockel an. Im Anschluss werden die Mittelpfeiler betoniert, die Widerlager aufgebaut und wird das Bauwerk hinterfüllt. Dann ist der Überbau, die eigentliche Brücke, an der Reihe. Schließlich werden die Schutzbauten zurückgebaut und die Stützwände hergestellt, ehe die Ausbauarbeiten am Überbau beginnen. Den Abschluss bilden gegen Ende des Jahres die Straßenbauarbeiten, der Rückbau der Anschüttungen und das Profilieren des Flussufers.
Mit einer Verkehrsfreigabe ist voraussichtlich im Januar 2021 zu rechnen, informierte Projektleiter Alexander Frais vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach, dessen Dienststelle sich auch um die Betreuung der Brückenbaumaßnahme kümmert. Bis dahin gelten auch die Umleitungsregelungen im Lauterachtal und die Sperrung der Staatsstraße im Bereich Hohenburg.

















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