Hohenfels
06.05.2019 - 20:05 Uhr

Hausverbot für "Friedensradler" beim Deutsch-amerikanischen Volksfest

"US-Militär verweigert Bratwurst am Volksfest" ist eine Pressemitteilung der "Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) Oberpfalz" überschrieben. In Wirklichkeit aber geht es um mehr als eine Wurst.

Die Polizei eskortiert die "Friedensradler" aus dem Bereich des Truppenübungsplatzes Hohenfels hinaus. Bild: Willi Rester
Die Polizei eskortiert die "Friedensradler" aus dem Bereich des Truppenübungsplatzes Hohenfels hinaus.

Laut dem Pressetext, den Willi Rester als "Sprecher DFG-VK Oberpfalz" am Montag an mehrere Medien schickte, hat die Gruppierung mit Gästen aus Köln und Sachsen am Wochenende wie jedes Jahr im Mai eine "Friedensfahrradtour" unternommen - entlang der Oberpfälzer Truppenübungsplätze, nämlich von Weiden über Grafenwöhr nach Vilseck und Hohenfels. Dort habe man am Sonntag die Tour beim Deutsch-amerikanischen Volksfest ausklingen lassen wollen. Doch die US-Militärpolizei habe die Gruppe am Parkplatz gestoppt und ihr ein Hausverbot ausgesprochen, ohne eine Begründung zu nennen.

Mehr darüber weiß Wolfgang Eichenseer, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Parsberg. Eine von deren Streifen wurde laut Rester von der US-Militärpolizei hinzugerufen und habe den Friedensradlern das Hausverbot mitgeteilt. Dessen Hintergrund war laut Eichenseer, dass die DGF-VK eine Versammlung angemeldet hatte, aber in der Ortsmitte von Hohenfels - wie jedes Jahr. Dieses Mal seien die fünf Teilnehmer jedoch mit Fahnen und Transparenten (an den Rädern) zum Übungsplatz gezogen. Und für diese neue Demonstration habe keine Genehmigung vorgelegen. Im Übungsplatz übe die Militärpolizei das Hausrecht aus, die gegen die Demo eingeschritten sei. Laut Eichenseer löste das Wortgefechte aus, doch eine Zwei-Mann-Streife der Parsberger PI habe den Radlern die Rechtslage erläutert, ihre Personalien festgestellt und sie bis zum Tor begleitet. "Dann war die Sache erledigt." Ob es sich bei dem Auftreten im Übungsplatz um eine unangemeldete Demo gehandelt habe, werde sich erst nach Auswertung der Unterlagen am Dienstag zeigen.

Laut dem Text von Rester will Teilnehmer Josef Weinfurtner aus Sulzbach-Rosenberg den "Rausschmiss" nicht auf sich beruhen lassen und nachhaken, "um den Ruf der bayerischen Gastfreundschaft zu retten".

 
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