Hohenkemnath bei Ursensollen
06.12.2022 - 14:58 Uhr

Dorferneuerung Hohenkemnath nach mehr als 20 Jahren abgeschlossen

Nach über 20 Jahren konnte mit der Weihe eines dritten Kunstwerkes im Ort das Verfahren Dorferneuerung Hohenkemnath abgeschlossen werden. In der Vergangenheit gab es dazu teils kontroverse Auseinandersetzungen.

Mit der Weihe der „Dorferneuerungsskulptur“, geschaffen von dem Aschacher Künstlerpaar Hanna Regina Uber und Robert Diem vor dem Pfarrheim durch Pfarrer Klaus Birnthaler ist die Dorferneuerung Hohenkemnath nun offiziell abgeschlossen. Bürgermeister Albert Geitner erinnerte bei dem Festakt an die Aufbruchstimmung vor über 20 Jahren. „Wie hat sich der Ort entwickelt?“, fragte das Gemeindeoberhaupt. Er erinnerte an den langen Weg seit 1984, als der erste Antrag gestellt wurde. Drei Bürgermeister hätten nun die Maßnahmen und deren Abwicklung bis heute begleitet.

Geitner dankte den anwesenden Vertretern des Amtes für ländliche Entwicklung, stellvertretender Projektleiterin Katharina Mägerl und Projektleiter Steffen Hauser, und den beiden Landtagsabgeordneten Harald Schwartz und Tobias Gotthardt für die finanzielle Ausstattung durch den Freistaat. Die Gemeinde Ursensollen habe einen wesentlichen Beitrag zur Kofinanzierung geleistet und durch die Verwaltung und seinem Amtsvorgänger alle möglichen Hilfen gegeben.

Lob für zwei Schmaußers

Das Gemeindeoberhaupt erinnerte an die erste Maßnahme „Friedhofsvorplatz“ bis zur Verwirklichung der Neugestaltung des Ortseingangs in Richtung Ursensollen. Die Neugestaltung des Kirchvorplatzes und die Errichtung eines Versorgungspavillons auf dem Dorfplatz wären herauszuheben.

Altbürgermeister und nun stellvertretender Landrat Franz Mädler, der sich selbst 18 Jahre intensiv für die Hohenkemnather eingesetzt hatte, erinnerte ebenfalls an die langjährigen Planungen und deren Realisierung. Er hob besonders Johann Schmaußer und Heimatpfleger Josef Schmaußer hervor, die stets mit vielen Ideen und Engagement die Maßnahmen begleiteten. „Johann, nach manchen Kämpfen dachte ich: Jetzt schmeißt du hin! Johann Schmaußer hat mit Geschick, Weitblick, Humor und einer gewissen philosophischen Gelassenheit seine Vorstandschaft zusammengehalten.“ Irmgard Wenkmann, Johann und Josef Schmaußer gehörten während der gesamten Dorferneuerung Hohenkemnath der Vorstandschaft an.

Die Künstlerin Hanna Regina Uber gab einige Gedanken zu der von ihr geschaffenen Skulptur mit auf den Weg. Die Skulptur zeigt drei Menschen, die durch das Band einer Gemeinschaft verbunden sind. Sie steht für das Ringen um Erfolg, der nur durch gemeinsames Handeln und Rücksichtnahme erreicht werden kann.

Mutiges Resümee

Der langjährige Sprecher der örtlichen Vorstandschaft und Arbeitsgruppe, Johann Schmaußer, zog mit einer sehr ehrlichen, mutigen und auch notwendigen Rede ein teils ernüchterndes Resümee der insgesamt erfolgreichen 20-jährigen Arbeit für die Ortschaft. Am 7. und 8. Dezember 2001 fand im Kloster Weltenburg das „Grundseminar zur Dorfentwicklung Hohenkemnath“ statt. „Einer großen Anzahl von gelungenen Projekten, stehen aber auch stimmungsaufgeheizte, ja vielleicht sogar aufgehetzte Kontroversen vor allem bei drei Projekten gegenüber“, sagte er.

Der gewünschte Radweg mit Verkehrsberuhigung durch den Ort konnte nicht verwirklicht werden. Über 160 Unterschriften wurden „zur Bewahrung einer Schmuddelecke“, dem Containerplatz, gesammelt. Als bei einer Versammlung ein Teilnehmer der Vorstandschaft die Beseitigung „der unnötigen und hässlichen Betonmauer“ am Kirchplatz forderte, hatte er am nächsten Tag den Austritt aus seinem von ihm geleiteten Verein auf dem Tisch „Bei einer Versammlung wurden aus kirchtumspolitischen Gründen ein guter Fachmann und eine sehr engagierte Neubürgerin aus dem Gremium gewählt. Heute leitet dieser Mann souverän die Geschicke unserer Gemeinde.“

Trotzdem, die Wogen haben sich gelegt. Schließlich darf doch ein sehr positives Resümee gezogen werden. Schmaußer lobte die stets positive Zusammenarbeit mit der Gemeinde, vor allem mit Altbürgermeister Franz Mädler und seinem Rathausteam, den Fachleuten des Amtes für Ländliche Entwicklung, dem einfühlsamen und umsichtigen Landschaftsarchitekten Manfred Neidl und den Künstlern.

 
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