Die Umweltverschmutzer schaden nicht nur sich selbst, sondern allen Bürgern. Denn Dolinen haben nicht selten eine Verbindung zum Grundwasser. Wie hier im Waldstück „Im langen Schacht“ zwischen Hohenkemnath und Inselsberg ist dieses Verhalten für alle Naturfreunde ein großes Ärgernis.
Dolinen gibt es zum Beispiel im Bereich Hohenkemnath und Ursensollen. Dieser Bereich liegt laut geologischer Karte in der Übergangszone der Kreideüberdeckung und der Malmtafel aus der Jurazeit. Der Ursensollener Heimatpfleger Josef Schmaußer und sein Team vom Heimatkundlichen Stammtisch der Gemeinde versuchen immer wieder, das Thema Dolinen ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.
Dolinen entstehen, wenn die von Natur aus sauren Niederschläge in einem langen Prozess die Gesteinsschichten auflösen. Es bilden sich unterirdische Hohlräume oder gar Höhlen. Irgendwann kann es zu Einstürzen, sogenannten Erdfällen, kommen. Dieses Phänomen tritt in der Gemeinde Ursensollen immer wieder auf.
Eine weitverbreitete Unsitte ist das Verfüllen von Dolinen mit Grünabfall und Steinen, manchmal gar mit Bauschutt. Dolinen haben fast immer eine direkte Verbindung mit dem Grundwasser, das durch Schutt verunreinigt werden kann. Farbproben haben übrigens ergeben, dass die unterirdischen Gewässer um Ursensollen in Richtung Hausner Bach fließen oder in Richtung des Kuhfelsens. Hier verlief vor rund 320 Jahren noch das Erlheimer Bachl, gespeist aus der noch bestehenden Quelle in Bittenbrunn. Der Name Raunlöcher, wie Dolinen auch bezeichnet werden, dürfte auf das Wort „raunen“ zurückzuführen sein. In früheren Zeiten vermuteten die Menschen eine Verbindung mit der Unterwelt, wo böse Geister raunen und murmeln.
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