Millionen-Schaden bei Brand in Holnstein: Hauseigentümer verletzt, als er Auto retten will

Holnstein bei Neukirchen
29.03.2023 - 19:30 Uhr

Einen Verletzten und immensen Schaden bilanziert die Polizei bei einem Brand in Holnstein bei Neukirchen (Kreis Amberg-Sulzbach). Dieser war am Mittwoch in einem Wohnhaus ausgebrochen. Die Feuerwehr schickte ein Großaufgebot zum Einsatzort.

Aufmerksame Anwohner meldeten am Mittwoch, 29. März, gegen 13 Uhr Rauch und Flammen im Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses mit Stallungen in der Ortsmitte von Holnstein. Wie der Leiter der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg, Erster Polizeihauptkommissar Michael Kernebeck, gegenüber Oberpfalz-Medien berichtete, stand der Dachstuhl zweier Gebäudeflügel beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr bereits im Vollbrand und dichte Rauchschwaden legten sich über den Ort, der zur Gemeinde Neukirchen gehört.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs, so informierte die Polizei, befanden sich keine Personen im Gebäude, doch erlitt der Eigentümer Brandverletzungen, als er sein Auto aus dem brennenden Anwesen fahren wollte. Das misslang ihm und er musste mittelschwer verletzt zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Drehleiter kommt aus Auerbach

Ein Großaufgebot der Feuerwehren des nördlichen Landkreises von knapp 110 Frauen und Männern war vonnöten, um ein Übergreifen des Feuers auf ein Nachbaranwesen zu unterbinden und den Brand einzudämmen. Nach Angaben von Florian Schlegel, dem Fachkreisbrandmeister für die Öffentlichkeitsarbeit, wurde die Drehleiter der Feuerwehr Auerbach vor dem Brandobjekt positioniert, um das Feuer von oben löschen zu können. Kreisbrandinspektor Hans Sperber als Einsatzleiter konnte auf Kräfte der Feuerwehren Holnstein, Röckenricht, Neukirchen, Auerbach, Schmidtstadt, Kirchenreinbach, Etzelwang, Königstein, Edelsfeld, Sigras und Edelsfeld zurückgreifen.

Der Einsatz wurde auf zwei Abschnitte aufgegliedert. Diese standen unter der Leitung der Kreisbrandmeister Christian Meyer und Michael Schmidt. Nachdem das Feuer unter Kontrolle war und keine offenen Flammen mehr am Dachstuhl zu sehen waren, kontrollierte ein Atemschutztrupp das Haus im Inneren. Die Fachgruppe Drohne, die durch die Feuerwehr Kümmersbruck gestellt wird, lieferte dem Einsatzleiter zusätzlich Livebilder aus der Luft.

THW muss Giebel abstützen

Nach Rücksprache mit der Polizei rief die Feuerwehr einen Statiker an die Einsatzstelle. Der Fachgutachter des Technischen Hilfswerks (THW) untersuchte die Statik des beschädigten Gebäudes und entschied, dass eine Abstützung der Giebel notwendig sei. Diese Aufgabe erledigten rund 30 THW-Kräfte aus Sulzbach-Rosenberg, Amberg und Lauf.

Der Rettungsdienst mit Einsatzleiter Rettungsdienst Florian Kaufmann versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. Ebenso standen ein Notarzt und zwei Rettungswägen für die Sicherheit der Einsatzkräfte bereit. Der Einsatz zog sich bis in die Abendstunden hin.

Sollte das Gebäude nicht mehr zu retten sein, dürfte der Schaden nach ersten Schätzungen der Polizei bei bis zu einer Million Euro liegen. Wie Polizeihauptkommissar Achim Kuchenbecker als stellvertretender Sulzbach-Rosenberger Inspektionsleiter ergänzte, gebe es zur Brandursache zum aktuellen Stand der Ermittlungen noch keine Anhaltspunkte. Gutachter und Brandermittler der Polizei werden im Verlauf des Donnerstags ihre Arbeit aufnehmen.

 
 

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