Illschwang
27.06.2018 - 11:19 Uhr

Neues Rathaus wird teurer

Der Beginn der Arbeiten bringt es ans Licht: Im künftigen Illschwanger Rathaus verstecken sich Mängel, die beseitigt werden müssen. Das verteuert die Sanierung um 86 000 Euro.

Dieses frühere Wohn- und Geschäftshaus soll nach seinem Umbau der Gemeinde Illschwang als Rathaus dienen. Über den Stand der Arbeiten informiert sich der Gemeinderat. no
Dieses frühere Wohn- und Geschäftshaus soll nach seinem Umbau der Gemeinde Illschwang als Rathaus dienen. Über den Stand der Arbeiten informiert sich der Gemeinderat.

(no) Näheres erfuhr der Gemeinderat von Bürgermeister Dieter Dehling, der über einen Ortstermin des Bauausschusses wenige Tage zuvor berichtete. Detailinformationen lieferte der zuständige Architekt Stefan Roggenhofer.
Bei Grabungsarbeiten stieß die Firma Margraf auf Setzwasser. Die durchfeuchteten Schichten müssten freigelegt und eine Drainage eingebaut werden. Beim Bau des früheren Wohn- und Geschäftshauses habe man darauf verzichtet. Außerdem kam ans Licht, dass es im Kellerbereich teilweise keine Außenwand gibt. Damals war das Gebäude direkt auf Bruchsteinmauerwerk errichtet worden. Das fehlende acht Meter lange Teilstück müsse jetzt betoniert werden.
Auf zwei Drittel der Bodenflächen im Obergeschoss habe sich der Holzbock breit gemacht. Der Gemeinderat befürwortete eine massive Brandschutzdecke statt einer Holzkonstruktion. Durch die Mehrausgaben erhöht sich die Gesamtsumme für die Sanierung auf 1,1 Millionen Euro.
Kritik kam von Hans Pirner. Der Gemeinderat hätte über die Mängel früher informiert werden müssen. Es wäre vielleicht sinnvoller gewesen, das Gebäude abzureißen und einen Neubau zu errichten. Roggenhofer hielt entgegen, dass ein Abbruch bis zu 100 000 Euro gekostet hätte. Zudem wäre ein Neubau teurer als eine Sanierung ausgefallen. Richard Kollers schätzte einen Neubau auf gut 1,4 Millionen Euro ein. Josef Margraf merkte an, dass die fehlende Außenwand erst beim Herausreißen der Treppe entdeckt werden konnte.
Gerald Habermehl erinnerte sich an Aussagen des Architekten vor einem Jahr, dass eher von weniger Gesamtkosten ausgegangen werden könne. Jetzt, nachdem die Arbeiten begonnen haben, bleibe ihm nichts anderes übrig, als den Mehrkosten durch die aufgetretenen Mängel zuzustimmen.
Bürgermeister Dieter Dehling sah den Beschluss zur umfassenden Sanierung nach wie vor als absolut richtig an. Diese Meinung unterstützte Werner Englhard, wenngleich er über die aufgetauchten Mängel nicht glücklich sei. Auch Henner Wasmuth sprach von einer zeitgemäßen Entscheidung. Thomas Dirler betonte, wenn der Gemeinderat vor einem Jahr mit breiter Mehrheit zugestimmt habe, müsse er jetzt zur Beseitigung der Mängel stehen. Für die Kritik aus den Reihen der UWG zeigte Dirler wenig Verständnis. Schließlich stimmte der Gemeinderat der Beseitigung der Mängel in der von Stefan Roggenhofer vorgeschlagenen Form zu.

 
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