Erdkröten, Teichmolche, Bergmolche und manchmal auch ein Grasfrosch wollen nahe den ehemaligen Klärweihern die Straße von Illschwang nach Schöpfendorf überqueren, um Hochzeit zu halten. Jedes Jahr sind es rund 1000 Amphibien, in manchen Jahren sogar 1500, hat Horst Schwemmer, Geschäftsführer der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach im Bund Naturschutz in Bayern, beobachtet. Diese große Wanderung ist dadurch bedingt, dass die Teiche gute Laichbiotope sind.
Auf der einen Straßenseite ist der Krötenzaun schon fertig. Jetzt sichern die Helfer auch die andere Seite mit einem grünen Geflecht, das mit Erdspießen im Boden verankert und dann hochgezogen wird. Für Amphibien ist das ein unüberwindbares Hindernis. Sie versuchen, am Krötenzaun vorbeizukommen und fallen schließlich in einen Eimer, der jeden Morgen geleert wird. Ein Helfer trägt dann die Tiere sicher über die Straße hinüber.
So läuft es jedes Jahr, und trotzdem ist heuer etwas anders. Erstmals helfen nämlich Teilnehmer eines Deutschkurses beim Bau der Krötenzäune. Am Vormittag haben sie Grammatik und Vokabeln gepaukt, jetzt engagieren sie sich beim Naturschutz. Die Syrer und Griechen lernen auf diese Weise einen wichtigen Teil der deutschen Kultur kennen, leisten einen wertvollen Beitrag für die Allgemeinheit und sind aktiv für ihre Integration.
Ammar Baroud, einer der Helfer, erklärte, dass ihm ehrenamtliche Arbeit wichtig ist. Und außerdem: "Ich liebe die Natur!" Sein Kollege Panagiotis Kasoumis freute sich über die neue Erfahrung, die er machen konnte: "Die Krötenwanderung ist ein Thema, dessen Wichtigkeit mir vorher nicht bewusst war." Schwemmer ist seinen fleißigen Helfern sehr dankbar. So profitieren alle von der Aktion. Ein Beispiel, das Schule machen wird.













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