Immenreuth
28.12.2021 - 13:48 Uhr

Erinnerung an den "Bäimschorsch" und die Bogenbrücke bei Bahnkilometer 100.0

Im Juni 1983 entschied sich der Gemeinderat Immenreuth für den Abbruch der Bogenbrücke bei Kilometer 99,9. 100 Meter weiter östlich Richtung Immenreuth das legendäre Bahnwärterhäuschen. Nach Georg Zeitler wurde es benannt. „Bäimschorsch“ leitete sich nicht von „Bäumen“, sondern eher von „Böhmen“ ab. Archivbild: bkr
Im Juni 1983 entschied sich der Gemeinderat Immenreuth für den Abbruch der Bogenbrücke bei Kilometer 99,9. 100 Meter weiter östlich Richtung Immenreuth das legendäre Bahnwärterhäuschen. Nach Georg Zeitler wurde es benannt. „Bäimschorsch“ leitete sich nicht von „Bäumen“, sondern eher von „Böhmen“ ab.

Am 3. Mai 1878 fuhr der erste Zug auf der neu gebauten zweigleisigen Strecke von Schnabelweid nach Hof. Es war eine Probefahrt. An Bahnkilometer 100.0 dampfte der Zug vorbei. Die heute lichte Fläche erinnert nur noch wenig an die Geschichte. Ein kleines Funktionsgebäude der Bahn und ein Hochsitz für den Jäger beherbergt das Grundstück heute.

Vor über 140 Jahren durchtrennte die Neubaustrecke die von Ahornberg und Haid am Forst nach Beerhof führende Verbindungsstraße. Mit Schranken versehen war der Übergang und ein Schrankenwärterhäuschen stand auf der nördlichen Seite. Eine Bogenbrücke ersetzte um die Jahrhundertwende 1900 den beschrankten Bahnübergang.

Der Gemeinderat beschloss 1983 den Abbruch der Brücke. Die baufällig gewordene Melanbrücke wurde im Januar 1984 mit 50 Kilogramm Dynamit gesprengt und das damals noch bewohnte Bahnwärterhäuschen fiel später dem Bagger zum Opfer. Was bleibt, ist die Erinnerung an den "Bäimschorsch", an Georg Zeitler. An eine Zeit, wo das alte Bahnwärterhäuschen noch einer ganzen Familie eine Heimat war. Ein Einkehrpunkt war es, wo gerne auch einmal ein Bierchen getrunken wurde. Heute erinnert nur noch der Rest, ein alter Obstbaum neben dem Hochsitz, an die vergangenen Zeiten.

Die Bogenbrücke und das Bahnwärterhäuschen bei Bahnkilometer 100.0 gehören längst der Vergangenheit an. Ein Hochsitz für den Jäger und der daneben stehende, zusammengebrochene Obstbaum erinnern an die „gute alte Zeit“. Bild: bkr
Die Bogenbrücke und das Bahnwärterhäuschen bei Bahnkilometer 100.0 gehören längst der Vergangenheit an. Ein Hochsitz für den Jäger und der daneben stehende, zusammengebrochene Obstbaum erinnern an die „gute alte Zeit“.
 
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