In der Gemeinde Immenreuth gibt es kaum Vereine und Verbände, denen der am Donnerstagvormittag im Erbendorfer Caritas-Seniorenheim verstorbene Hermann Melzner nicht angehört hat. Aber auch der Kommunalpolitik galt sein Engagement. So gehörte er von 1972 bis 2001 dem Gemeinderat an. Bis 1996, also insgesamt 24 Jahre, hatte er auch Sitz und Stimme im Kreistag. Zwölf Jahre stand Melzner an der Spitze des CSU-Ortsverbandes, der ihn zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Aufgrund seines Wirkens erhielt er 1984 die Verdienstmedaille des Landkreises in Silber, 1990 den Ehrenring des Landkreises in Gold, 1993 die Kommunale Dankurkunde sowie die Bundesverdienstmedaille und 1997 die Schmeller-Plakette in Silber. 2018 zeichnet ihn seine Heimatgemeinde noch mit der Bürgermedaille aus.
Seine soziale Ader kam auch im KAB-Ortsverband zum Ausdruck. Diesen hat er 1961 ins Leben gerufen und auch 27 Jahre als Vorsitzender geleitet. Danach gehörte er dem Vorstand über viele Jahre als Stellvertreter an. Große Verdienste erwarb sich der Verstorbene auch beim Sportverein Immenreuth, dem er ab 1956 ununterbrochen als Funktionär angehörte. In seiner zwölfjährigen Amtszeit als Vorsitzender (1979 bis 1991) entstand die Sportanlage. Die Verantwortlichen würdigten dieses Engagement, unter anderem auch als Jugendbetreuer, 2003 mit der Ernennung zum Ehrenmitglied. Der Bayerische Landessportverband honorierte Melzners über 50-jährige Vereinsarbeit 2018 schließlich mit der Verdienstnadel in Gold mit Brillanten und großem Kranz.
Bei der Feuerwehr in Ahornberg trug der Vater eines Sohnes und einer Tochter Verantwortung für die Kasse, bei den Immenreuther Brandschützern führte er das Protokoll. Seine Erfahrung wurde auch im Pfarrgemeinderat sehr geschätzt. Weiter war er Mitinitiator des Förderkreises für den Kindergarten sowie des Kreisjugendrings Kemnath. Ebenso gehörte der Immenreuther dem hiesigen Bayernstammtisch, der Gebietsverkehrswacht Kemnath, dem Heimbauverein Regensburg sowie der Studentenverbindung Pontana Regensburg an. Ehrenamtlich war er zudem als Schöffe beim Verwaltungsgericht tätig. Darüber hinaus fand der zweifache Großvater noch 15 Jahre lang die Zeit, für den "Neuen Tag" unter dem Kürzel (me) über die Geschehnisse in der Kommune zu berichten.
Nach der Einschulung 1944 in die einklassige Schule in Ahornberg und dem Besuch der Realschule war Melzners berufliche Heimat rund vier Jahrzehnte lang die Firma Markgraf, bei der er sich zunächst zum Maurer ausbilden ließ. Es folgte ein dreijähriges Studium zum Diplom-Ingenieur.
Die Überführung ist am Montag, 13. März, um 17.30 Uhr mit anschließendem Rosenkranz. Das Requiem (mit Friedhofsgang) am Dienstag, 14. März, in der Herz-Jesu-Pfarrkirche beginnt um 14.30 Uhr.
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