Klimawandel, Trockenperioden, fehlender Niederschlag. Das Wasser wird knapp. Ein heißes Thema, das in den kommenden Jahren noch zu einer großen Herausforderung für den einzelnen Bürger werden kann. Für ihre Bachelorarbeit interessieren die 21-jährige Studentin Lisa Rath aus Großkonreuth bei Mähring die Einstellung der Bürger und der Kommune hinsichtlich privater Regenrückhaltemaßnahmen.
Seit Montag und noch bis 15. August führt sie eine Online-Umfrage zu dem Thema "Untersuchung der Bereitschaft zum dezentralen Wasserrückhalt und zur Regenwassernutzung in Form von privat errichteten Zisternen" durch. Ein Link führt zu dem Fragebogen. Nur zehn Minuten beansprucht es, ihn auszufüllen.
Zisternen verpflichtend
Bei einem Gespräch im Rathaus wünschte Bürgermeister Thomas Kaufmann eine große Unterstützung aus der Bevölkerung, weil aus den gewonnenen Erkenntnissen wichtige Anregungen für die Gemeinde gezogen werden könnten und ihr bei den Planungen weitergeholfen werden könne. So seien die Häuslebauer im Baugebiet Steinäcker bereits verpflichtet, auf ihrem Grundstück angepasste Zisternen zu setzen, fügte Stellvertretender Verwaltungsleiter Wolfgang Kilgert an.
Zisterne sei aber nicht gleich Zisterne, betonte Kaufmann. Sie unterscheiden sich darin, ob sie nur den Abfluss des Regenwassers drosseln oder Nutzwasser speichern. Die Speicherzisternen werden an Bedeutung gewinnen, weil es die generelle Frage in weiterer Zukunft sein werde, ob Trinkwasser aus der Leitung noch für die Bewässerung der Gärten bereitgestellt werden könne, so Kaufmann. Angesichts sinkender Grundwasserspiegel gilt es zudem Wasser zu sparen, so Kilgert. Für ihn ist es gleichfalls eine Kostenfrage, wie Wasser genutzt wird: kostenlos als Regenwasser oder gegen Gebühr aus der Leitung. Zudem steigen die Forderungen der Fachbehörden nach Wasserrückhaltung.
Meinungsbild wichtig
Für Lisa Rath, die an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden Geoinformatik und Landmanagement studiert, ist der Problembereich nicht neu. Aus eigener Erfahrung kann sie sprechen, wenn in ihrer Gemeinde zum sparsamen Umgang mit Wasser aufgefordert wird oder Felder austrocknen. Sie hat deshalb im Rahmen ihres dualen Studiums am Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz in Tirschenreuth die Gemeinde Immenreuth mit als Erhebungsgemeinde ausgesucht. Für die bereits gezeigte Unterstützung ist sie sehr dankbar.
In der Gemeinderatsitzung, vielleicht schon im November, will die junge Dame das Ergebnis ihrer Arbeit für den Bereich der Gemeinde vorstellen. "Es ist wichtig, dieses Meinungsbild zu bekommen", bekräftigte Bürgermeister Thomas Kaufmann und wünscht sich die volle Unterstützung durch die Bürger. Wer nicht den Link nutzen kann, dem bot der Rathauschef an, den Fragebogen im Rathaus auszufüllen zu können.
Neben Immenreuth sind die Ortschaften Lintach und Krumbach im Landkreis Amberg-Sulzbach, Obersdorf und Tännesberg, Landkreis Neustadt an der Waldnaab, Seebarn und Steinberg am See im Landkreis Schwandorf sowie noch Brand im Landkreis Tirschenreuth in die Untersuchung eingebunden.
Fragen an die Immenreuther
- Inwieweit ist die Akzeptanz der Bevölkerung vorhanden, eine private Zisterne einzubauen?
- Wie wird das gesammelte Wasser eingesetzt?
- Ist die Bereitschaft zum Einsatz einer Zisterne abhängig von miterlebten Hochwasserereignissen oder Wasserknappheit?
- Ändert sich die Akzeptanz durch das Angebot einer Privatförderung?
- Gibt es schon Haushalte, welche eine Zisterne besitzen?














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