02.01.2019 - 14:12 Uhr

Jesu Geburt in heimischer (Mund-)Art

Die Singgruppe der Eghalanda Gmoi z’ Waldsassen erfreut die Zuhörer in Sankt Michael mit der Weihnachtsgeschichte. Der Dialekt-Text stammt von Robert Ditz.

Besinnung und Andacht bringt die Singgruppe der Eghalanda Gmoi z’ Waldsassen in die Expositurkirche Sankt Michael. Links im Bild Pfarrer Josef Triebenbacher, der die Texte mit Alois Fischer vertont hat. Bild: Alfons Prechtl
Besinnung und Andacht bringt die Singgruppe der Eghalanda Gmoi z’ Waldsassen in die Expositurkirche Sankt Michael. Links im Bild Pfarrer Josef Triebenbacher, der die Texte mit Alois Fischer vertont hat.

In doppelter Mission ist die Singgruppe der Eghalanda Gmoi z’ Waldsassen in die katholische Expositurkirche Sankt Michael gekommen: Zum einen trug sie die Weihnachtsgeschichte nach Lukas vor, zum anderen war es für sie eine Gelegenheit, den Egerländer Dialekt am Leben zu erhalten. Deshalb lautete der Titel der einstündigen Darbietung: „Wöi is da Stearn aa(u)fg’leicht“. Sprachschwierigkeiten bei den zahlreichen Zuhörern gab es nicht, der Egerländer Dialekt ist ja dem der Stiftländer und der Sechsämterländer sehr ähnlich.

Peter Plass führte zunächst in den Ursprung und Anlass des Konzertes ein: Robert Ditz, der 2010 starb, hatte sich die Mühe gemacht, das weihnachtliche Geschehen auf seine Art in der Egerländer Sprache nachzuerzählen. Er wurde 1930 in Honnersdorf, im Kreis Eger, geboren und wuchs in Mühlbach (Pomezi) auf. Da er das Metzgerhandwerk erlernt hatte, betrieb er nach dem Krieg in Schirnding zusammen mit seiner Familie eine Metzgerei.

Schon während seiner Berufsjahre lagen in der Wurstküche immer Zettel und Bleistift bereit, damit jeder Reim, der ihm durch den Sinn ging, gleich festgehalten werden konnte. Diese Arbeitsweise hat er sich bis ins hohe Alter bewahrt. Er schrieb zahlreiche lustige Gedichte und Geschichten. Eines seiner Meisterwerke ist die Weihnachtsgeschichte. In ihr gelang es Robert Ditz, egerländisches Leben und heimische Gewohnheiten in die bekannte Erzählung einzuarbeiten.

Für das einstündige Programm war die Michaelskirche nur von brennenden Kerzen, dem Christbaum und der beleuchteten Krippe erhellt. Der Weihnachtsbaum war wie seit vielen Jahren ein Geschenk der evangelischen Kirchengemeinde.

Zwischen den Geschichten stimmte die Singgruppe die dazugehörigen Gedichte an. Die eingängigen Melodien auf diese Gedichte hatten Chorleiter Alois Fischer und der ehemalige Ortspfarrer von Schirnding, Josef Triebenbacher (1983 bis 1995) komponiert.

Die Singgruppe besteht aus acht Männern: Peter Plass, Alois Fischer, Hans Konrad, Josef Heinz, Ludwig Nappert, Ludwig Schicker, Wilhelm Fischer und Josef Kraus. Die instrumentale Begleitung spielten Alois Fischer (Akkordeon) und Hans Konrad (Klarinette). Sie traten solistisch oder im Duett auf. Durch das Geschehen vom Advent bis zum Heilig-Dreikönigs-Tag führten Pater Plass und Hans Konrad.

Den Schlusspunkt setzte das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“, und Pfarrer Triebenbacher versäumte nicht, auf die 200-jährige Geschichte dieses Liedes hinzuweisen.

 
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