Johannisthal bei Windischeschenbach
01.10.2019 - 10:30 Uhr

Beim Schöpfungstag alles im Fluss

Wo kann man sich auf spirituelle und intellektuelle Weise mit dem Thema Wasser beschäftigen? Die Organisatoren des Schöpfungstags im Bistum Regenburg finden schnell die richtige Antwort: im Waldnaabtal.

In Kleingruppen beschäftigen sich die Teilnehmer des Schöpfungstags spirituell und intellektuell mit dem Thema "Wasser".
Organisiert hat das Programm federführend die diözesane Umweltbeauftragte, Beate Eichinger (vorne, rechts). Hausherr Direktor Manfred Strigl (hinten, Mitte) ist ebenfalls mit dabei. Bild: Bühner
In Kleingruppen beschäftigen sich die Teilnehmer des Schöpfungstags spirituell und intellektuell mit dem Thema "Wasser". Organisiert hat das Programm federführend die diözesane Umweltbeauftragte, Beate Eichinger (vorne, rechts). Hausherr Direktor Manfred Strigl (hinten, Mitte) ist ebenfalls mit dabei.

„Was erleben - Wasser: Leben“, lautete das Leitthema des Aktionstags in der Natur. Die diözesane Umweltbeauftragte Beate Eichinger führte über 100 Teilnehmer durch das Programm. Das Exerzitienhaus Johannisthal war der ideale Austragungsort, denn es besitzt ein eigenes kleines Wasserkraftwerk und liegt mitten im Naturschutzgebiet. Dort sollten sich die Gläubigen von den vielfältigen Erscheinungsformen des Wassers faszinieren lassen und so der Bedeutung von Wasser als Sinnbild des Lebens nachgehen.

Den ökumenischen Gottesdienst feierten zum Auftakt Domkapitular Thomas Pinzer, der evangelische Dekan Wenrich Slenczka und der griechisch-orthodoxe Archimandrit Georgios Siomos gemeinsam.

In seiner Predigt hob der Domkapitular hervor, dass zahlreiche Bibelstellen davon ausgingen, dass unser Lebenselixier Wasser in ausreichender Menge vorhanden sei. "Aber was ist, wenn dem mal nicht mehr so ist?", fragte Pinzer. Gerade hier im Norden Bayerns hätten es die Menschen in diesem Sommer wieder gespürt: Es ist zu trocken. Jetzt sei es an der Zeit, beim Klimaschutz einzulenken und dagegen zu halten, erklärte Pinzer und erinnerte an die Kernaufgabe eines jeden Christen: "Die Bewahrung der Schöpfung ist unser Auftrag." Pinzer: "Es ist das Gebot Gottes, mit Bruder Sonne und Schwester Mond, mit Bruder Wind und Schwester Wasser, mit Bruder Feuer und Mutter Erde, ehrfürchtig und liebevoll umzugehen."

Nach dem Gottesdienst konnten die Teilnehmer zwischen verschiedenen Exkursionen, Gesprächsrunden und Aktionsangeboten wählen, um das Thema "Wasser" zu vertiefen. Fachexperten, die unter anderem von den Kooperationspartnern der Veranstaltung, GeoPark Bayern-Böhmen und dem Landesamt für Umwelt, kamen, führten sie. So zum Beispiel zur Fischtreppe im Waldnaabtal und zum Klein-Sägewerk von Hannes Rupprecht.

Auch der Wasserverbrauch im eigenen Haushalt wurde diskutiert. Als spirituellen Impuls konnte man sich durch "lebendiges Wasser als stärkende Quellen" inspirieren lassen oder sich über das wissenschaftliche Projekt zur Rekultivierung der bedrohten Flussperlmuschel durch den Landespflegeverband Regensburg informieren.

Dazwischen wurde das Thema „Gewässer – vielfältige Lebensadern“ in eher wissenschaftlicher Form vom Leitenden Regierungsdirektor Thomas Henschel vom Bayerischen Landesamt für Umwelt behandelt. „Die Bevölkerung sagt Ja zu naturnahen Gewässern“, stellte der Referent fest. Bisher würden nur 15 Prozent aller bayerischen Gewässer vollständig die EU-Gewässer-Richtlinie erfüllen. 40 Prozent würden diese Anforderungen fast erreichen, in allen anderen Fällen bestehe noch erheblicher Handlungsbedarf.

Bis 2027 müssten alle Gewässer die Anforderungen erfüllen, ansonsten drohten Strafzahlungen.

Über den Zustand unserer Gewässer referiert Thomas Henschel vom Umwelt-Landesamt Bild: Bühner
Über den Zustand unserer Gewässer referiert Thomas Henschel vom Umwelt-Landesamt
 
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