„Mein Leben bestand nur aus Arbeit, und zufrieden muss man sein, deshalb bin ich so alt geworden“ stellte Georg Tafelmeyer fest. Er machte am Freitag sein 90.Lebensjahr voll. Gerne hätte er das Altersfest im Wirtshaus gefeiert. So schauten die Gratulanten einzeln im Hof vorbei.
Die Hände nur in den Schoß legen, das bringt der unverwüstliche „Schorsch“ nicht fertig. Er kocht noch selber, fährt zum Einkaufen und erledigt von früh bis spät anfallende Arbeiten im Haushalt, Hof und Hasenstall. Nur sein weiteres jahrzehntelanges Hobby, die Imkerei, gibt er ab heuer auf.
Der körperlich und geistig vitale Jubilar ist ein Mensch, der lieber anpackt als jammert. Eine Haltung, die ihm auch nach dem Verlust seiner Frau Anne 2017 geholfen hat, den Alltag seither alleine zu meistern. Sohn Georg hatte ihn bei der dreijährigen Pflege unterstützt. Zwei Mal wöchentlich kommt Tochter Pia aus Immenstetten, um ihrem Vater zu helfen.
Fast fünf Jahrzehnte war Tafelmeyer Stuckateur mit Leib und Seele, und als Zeitzeuge, der alles noch genau weiß, ist er geschätzt und gefragt. Schon 1942 hat er seinen Vater im Krieg verloren. Ein großer Schmerz war auch der Tod von Sohn Leo 2019. Heute machen noch zwei Söhne, Tochter, sieben Enkel und vier Urenkel dem Jubilar Freude. Täglich informiert sich Tafelmeyer in der Heimatzeitung über das aktuelle Geschehen.
Zum Ehrentag überbrachten Pater Prince Kalarimuryil und Sepp Schweiger die Segenswünsche der Pfarrei. Bürgermeister Ludwig Biller ließ für die Gemeinde einen Brief mit Gutschein überbringen. Der Schorsch freute sich auch über Glückwünsche von Ministerpräsident Markus Söder und Landrat Andreas Meier. Ferner gratulierten neben den Nachbarn auch Rudi Prölß für die Imker, Klaus Ludwig für die Hubertus-Schützen, Franz Plößl(VdK) und Erwin Schönl namens der Siedlergemeinschaft. Vorsitzender Thomas Gmeiner ernannte den Neunziger zum Ehrenmitglied der Marktfeuerwehr.
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