Kaltenbrunn bei Weiherhammer
27.09.2024 - 12:04 Uhr

Klimawandel erfordert im Gemeindewald Kaltenbrunn Verjüngung des alten Bestands

Nach zehn Jahren hat es wieder einmal eine Waldbegehung gegeben. Revierleiterin Andrea Sauer verweist dabei unter anderem auf das immer schwieriger werdende Pflanzen.

„Was ist seit der letzten Waldbegehung 2014 unter Bürgermeister Werner Windisch passiert?“ Diese Frage beantwortete Revierleiterin Andrea Sauer am Mittwoch. Amtierender Bürgermeister Julian Kraus hieß dazu besonders den seit 1. November 2023 für den westlichen Landkreis Neustadt/WN und Weiden zuständigen Abteilungsleiter Forst, Forstdirektor Günter Dobler, vom AELF willkommen. Da gerieten Bürgermeister, Gemeinderäte und Gemeinderätinnen einschließlich Bauamtsleiter Michael Klein gleich mal ins Staunen, als Forstamtsrätin Andrea Sauer verkündete: „Der Bestand des Gemeindewalds in Kaltenbrunn ist zwischen 120 und 150 Jahre alt."

Sauer berichtete, dass sie in den vergangenen Jahren vermehrt beobachtet habe, „dass die Kiefer relativ schnell abstirbt“. Deshalb werde es im Zuge des Klimawandels wirklich Zeit, diese alten Bestände zu verjüngen. „Das heißt, dass wir nicht alle alten Bäume auf einmal ernten, sondern Zug um Zug mehr Licht geben, damit die angeflogenen Bäumchen, speziell die Kiefer, eine Chance haben, sich zu entwickeln. Auch die Eiche wollen wir gezielt fördern, weil sie mit den trockenen und warmen Verhältnissen gut klar kommt“, betonte Sauer. Sie brachte dabei das Auffräsen des Bodens mit Pflug ins Spiel. „Und wir nutzen jede Fördermöglichkeit, als sie auf die Förderung mit 1450 Euro für 1,2 Hektar Naturverjüngung verwies.

Die Revierleiterin erklärte ferner, warum sich das Bild des Gemeindewalds im Laufe der letzten zehn Jahre geändert hat und weiter ändern wird. „Seither wurden 1900 Festmeter gemacht; jährlich sind es 209 Festmeter. Der Wald wird trotzdem nicht weniger.“ 50.000 Euro wurden mit dem Gemeindewald erwirtschaftet. "Das Brennholz bleibt in Kaltenbrunn“, bekräftigte Bürgermeister Kraus. Sauer brach eine Lanze für das Totholz: „Wir lassen es bewusst stehen als wichtigem Lebensraum für Kleinstlebewesen.“ Viele Pflanzen hätten bei der Trockenheit Probleme mit dem Anwachsen, fuhr die Fachfrau fort. Deshalb wolle sie gezielt den vielen kleinen Eichen helfen, die der Eichelhäher fleißig im Gemeindewald verteilt.

Nach dem eineinhalbstündigen „Waldbad“ ging es in den Sitzungssaal des Rathauses. Forstdirektor Dobler freute sich über die „sehr gute Zusammenarbeit“ des Gemeinderats mit Sauer. Der Abteilungsleiter präsentierte außerdem das neue Forstbetriebsgutachten und führte mit Fragen zu Zielen und zur Erholungsfunktion des Waldes in den Dialog. „Für den Körperschaftswald gelten höhere Maßstäbe durch vorbildliche Bewirtschaftung“, bemerkte Dobler. Noch interessant: Die Forstbetriebsfläche der Gemeinde Weiherhammer beträgt 51,78 Hektar, davon entfallen auf Kaltenbrunn 37,4 Hektar. „Wir wissen unseren Wald in sehr guten Händen“, sagte Kraus abschließend.

 
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