Kastl bei Kemnath
21.02.2023 - 10:34 Uhr

Windkraftplanungen in Neustadt beschäftigt Gemeinderat in Kastl

Windenergie ist derzeit in allen Gemeinden ein großes Thema. Hier sieht der Gemeinderat Kastl allerdings Kommunikationsmängel bei der Vorgehensweise des Bürgermeisters aus Neustadt am Kulm.

Die Gemeine Kastl macht sich Sorgen: Wie wird sich die Silhouette des Rauhen Kulm insgesamt verändern, wenn auf Neustädter Gebiet Windkraftanlagen rund um das Wahrzeichen der Region gebaut werden? Bild: ak
Die Gemeine Kastl macht sich Sorgen: Wie wird sich die Silhouette des Rauhen Kulm insgesamt verändern, wenn auf Neustädter Gebiet Windkraftanlagen rund um das Wahrzeichen der Region gebaut werden?

Die Windkraftplanung der Nachbarkommune Neustadt am Kulm beschäftigte auch die Gemeinderäte in Kastl. Diese macht sich gewisse Sorgen: Wie wird sich die Silhouette des Rauhen Kulms verändern, wenn auf Neustädter Gebiet Windkraftanlagen rund um das Wahrzeichen der Region gebaut werden? Eine durchgeführte Potenzialanalyse mit Standortabfrage ergab kürzlich, dass es rund um den Rauhen Kulm fünf mögliche Standorte für Windkraftanlagen gäbe. Diese Standorte sollten nun durch den Regionalverband geprüft werden.

Auf Nachfrage von Gemeinderat Dr. Gerhard Dobmeier (Freie Wähler) über die Windkraftplanungen in Neustadt am Kulm, zeigte sich Bürgermeister Johann Walter über deren Verhalten verwundert. "Es gab bisher keine Kommunikation und keinen Austausch zu diesem auch Kastl betreffenden Thema Windkraftanlagen." Auf der anderen Seite habe die Gemeinde Kastl die eigenen Planungen den betroffenen Nachbarkommunen mitgeteilt.

So wolle man mit Kemnath, Immenreuth und Kulmain einen gemeinsamen, sachlichen Teilflächennutzungsplan zur Förderung der Windkraft in der Region aufstellen. "Ich hätte mir schon mehr Informationen aus Neustadt am Kulm gewünscht", stellte Walter fest. Bei seinem Neustädter Amtskollegen will Walter auf mehr und rechtzeitige Informationen zum Thema Windkraftanlagen drängen. Zum Thema "Aktuelle Viertelstunde" regte Gemeinderat Lukas Haberkorn (CSU) die Schaffung eines kommunalen Förderprogramms für Stromspeicher für Privatpersonen an, um den Energiewandel zu unterstützen.

Unser Dorf hat Zukunft

In der Gemeinderatssitzung verwies Bürgermeister Hans Walter auf das Schreiben des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hin. Dieses verweist auf den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" für den Zeitraum 2023 bis 2026. Walter rief alle Orte und deren Bewohner zur Teilnahme auf. Bis zum Frühsommer ist dies bei der Gemeinde zu melden. Er erinnerte daran, dass der Ort Kastl sich in der Kategorie über 800 Ortschaften im Jahr 2005 daran beteiligte. Aktuell habe man sich um die Auszeichnung "Gütesiegel Heimatdorf" beworben. Für Rückfragen stehe die Gemeindeverwaltung und der Kreisgartenfachberater zur Verfügung.

Infoveranstaltung ISEK

Die Gemeinde will, sobald es die Witterung zulässt, mit Ortsterminen und Begehungen beim Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) weitermachen. Zum Thema Städtebauförderung wird Ende März eine Info-Veranstaltung für alle Liegenschaften innerhalb des Sanierungsgebietes zusammen mit dem Büro Stiefler stattfinden, um über Förderkriterien und -mittel zu informieren. Dies betrifft sowohl das staatliche als auch das kommunale Förderprogramm, Abschreibungsmöglichkeiten und Einhalten des Gestaltungshandbuches.

Spielplatzsanierung

Gemeinderat Marco Streng (CSU) schlug vor, die Spielplätze in der Talstraße und in der Frühlingsstraße zu besichtigen, um den Sanierungsbedarf zu ermitteln und diese attraktiver zu gestalten. Hierzu ergänzte Walter, dass die Freifläche im neuen Baugebiet Lettenwiese II nicht als Spielplatz, sondern als Begegnungsfläche vorgesehen seien.

Selbstbestimmung beim Tempolimit

Gemeinderat Markus Kaufmann (FWG) legte einen schriftlichen Antrag zur Unterstützung der Initiative "Lebenswerte Städte" zur Beratung vor. Die Kommunen können derzeit nicht über Regelgeschwindigkeiten auf eigenen Verkehrswegen bestimmen. Dies betrifft vor allem die Innerortstempogrenze von 50 km/h. Die Einführung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen zum Beispiel in der Hauptstraße wurden letztjährig mehrheitlich abgelehnt. Die FWG-Fraktion beantragt zur Stärkung der Selbstbestimmung der Gemeinden, dass sich die Gemeinde Kastl der kostenlosen Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten" anschließt. Gemeinderat Walter Zimmermann (FWG) regte an, die Sitzungsniederschriften zeitnah ins Ratsinfosystem einzustellen.

Besserer Nahverkehr

Das Gemeindeoberhaupt teilte auf Anfrage zum Thema Zugfahrplan Richtung Weiden und Kirchenlaibach mit, dass zusammen mit weiteren Nachbargemeinden bereits eine Initiative zur Verbesserung insbesondere in der Zeit von 5 bis 8 Uhr läuft. Zudem findet dazu auch ein Fachgespräch mit dem bayerischen Verkehrsminister statt.

 
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