Ein Hase wurde am frühen Freitagmorgen gegen 6 Uhr auf der Bundesstraße 14 einer 30-jährigen Auto-Fahrerin zum Verhängnis. Das Tier kreuzte laut Polizeibericht in Fahrtrichtung Sulzbach-Rosenberg kurz vor Kauerhof den Weg des Ford Focus der Frau. Die versuchte noch auszuweichen, bekam aber ihren Wagen nicht mehr unter Kontrolle, querte die Gegenfahrbahn und kam schließlich nach links von der Fahrbahn ab. Die Fahrt endete an einem massiven Baum. Glücklicherweise blieb die PKW-Fahrerin unverletzt, ihr Pkw allerdings trug einen Totalschaden davon. Er musste abgeschleppt werden. "Erfolgreich hingegen verlief das Ausweichmanöver nur für den Hasen. Er setzte seinen Weg unverletzt fort", heißt es im Polizeibericht.
Jetzt, mit Beginn der dunklen Jahreszeit, häufen sich laut Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg an wald- und feldgesäumten Landstraßen die Unfälle mit Wildbeteiligung. Allein in den vergangenen sieben Tagen zwischen Samstag, 23., und Freitag, 29. Oktober ereigneten sich demnach im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion, vorwiegend in den Abend- und frühen Morgenstunden, insgesamt 14 Wildunfälle, denen neun Rehe und zwei Hasen zum Opfer fielen. In einigen Fällen konnten die querenden Tiere auch unerkannt entkommen. Personen kamen glücklicherweise dabei nicht zu Schaden, die an den beteiligten Fahrzeugen entstandenen Sachschäden allerdings summieren sich auf mehr als 15.000 Euro.
Vorsicht vor wechselndem Wild
Trotz des Einsatzes von Reflektoren und Duftzäunen, mit denen die Jägerschaft versucht, das Wild den Straßen möglichst fern zu halten, kommt es durch die Unberechenbarkeit der Tiere immer wieder zu Kollisionen mit Kraftfahrzeugen. Aus diesem Grund möchte die Polizei die Kraftfahrer nochmals sensibilisieren: Fahren Sie auf wald- und feldgesäumten Landstraßen in der Morgen- und Abenddämmerung sowie nachts sehr umsichtig und beobachten Sie auch den Straßenseitenraum. Befinden sich Tiere auf der Fahrbahn, so leiten Sie einen Bremsvorgang ein und schalten das Fernlicht aus. Versuchen Sie, durch Hupen die Tiere von der Fahrbahn zu verscheuchen. Lässt sich ein Unfall dennoch nicht vermeiden, halten Sie unter weiterem Bremsen das Lenkrad fest, keinesfalls sollten Sie einen Ausweichversuch starten.
Nach einem Unfall gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sichern Sie die Unfallstelle ab und verständigen Sie die Polizei oder den zuständigen Jagdpächter. Dies ist nicht zuletzt aus Gründen des Tierschutzes erforderlich. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Schalenwild (unter anderem Rotwild, Rehwild und Schwarzwild) müssen nach den Vorschriften des Bayerischen Jagdgesetzes gemeldet werden, andernfalls droht ein Bußgeld.
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