Die Bereitschaft zur Mitarbeit im Vorstand des Kreisverbandes Amberg-Sulzbach des Bayerischen Bauernverbands hielt sich in Grenzen, so dass es für den alten und neuen Obmann Peter Beer viel Überzeugungskraft kostete, schließlich Michael Schießl als Stellvertreter zu gewinnen.
„Beer redet als BBV-Kreisobmann wenigsten Tacheles“, so Hubert Hofmann, der BBV-Bezirksgeschäftsführer bei der Ortsobmännerversammlung in Kauerhof. Der BBV sei eine engagierte Interessenvertretung der Bauern und sorge für den Zusammenhalt des Berufsstandes. Ziel sei es auch, wirksame Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und vor Ort Druck auf die Politik auszuüben
Kreisobmann Peter Beer erinnerte daran, dass er vor fünf Jahren erstmals als Nachfolger von Franz Kustner gewählt worden sei. In all diesen Jahren habe er noch immer von den zahlreichen Kontakten Kustners profitiert. Zahlreiche Beziehungen habe er zur Politik und den mit der Landwirtschaft verbundenen Organisationen knüpfen können und stets darauf geachtet, dass dabei Vorteile für seine regionalen Bauern verbunden waren. Beer erinnerte an den Deutschen Bauerntag in Lübeck mit einem Referat des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir. Von einer Auszubildenden der Landwirtschaft musste sich Özdemir vorwerfen lassen, dass es mit seiner beruflichen Zukunft schlecht aussehe. Fachthemen im Landkreis seien „rote Gebiete“ gewesen, die teilweise zurückgenommen wurden und nun sei die weitere Entwicklung mehr als ungewiss. Beer wies auf die Novellierung der Düngeverordnung hin und meinte, dass das geplante Artenschutzgesetz umstritten sei. Das Gesetz sei durch das Bienen-Volksbegehren zustande gekommen, dem aber nur 18 Prozent der Bevölkerung zugestimmt hätten. Überregionale Themen wie Anbindehaltung, Platzbedarf für Sauen sowie Klima- und Gewässerschutz seien kontrovers diskutiert worden. Mittlerweile seien die durch Corona ausgefallen Wahlen in den Ortsverbänden mit zwei Ausnahmen nachgeholt.
Der stellvertretende Landrat Michael Rischke unterstrich die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das Gemeinwohl: Daher „Hut ab und danke“ für die Leistungen des BBV und seiner Standesvertreter. Die Herausforderungen an die Landwirte werden immer größer, erklärte er und verwies auf Unwetter, Starkregen und langanhaltende Trockenperioden. Aktuell seien auch die Auswirkungen des Ukrainekriegs nicht abzusehen.
Doch jeder einzelne könne einen Beitrag dazu leisten, dass die Bauern ein sicheres Einkommen haben und ohne Fördergelder auskommen. Die Menschen müssten nur bereit sein, für regionale Produkte vernünftige Preise zu bezahlen. Der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Harald Gebhardt, hob die Bedeutung des Bauernstandes für „uns alle“ hervor, denn sie produzieren hochwertige Lebensmittel.
Drastische Veränderungen kämen auf die Bauern zu, etwa bei der Tierhaltung oder der technischen Ausstattung. Der BBV sei gefordert, das Ansehen der Bauernschaft in der Öffentlichkeit darzustellen. Nicht zu vergessen seien die zahlreichen Bäuerinnen, die den Hof in Ordnung halten, aber vielfach auch Schulkindern das Leben auf einem Bauernhof vermitteln.
„Peter Beer ist der richtige Mann für diesen Posten“, meinte Kreisbäuerin Brigitte Trummer und für sein Amt wünschte sie ihm eine glückliche Hand. Trummer meinte auch, mehr Kontakt zwischen Ortsobmännern und Ortsbäuerinnen könne nicht schaden. Und wenn die Obmänner bei ihren Bürgermeistern vorstellig werden, sei sicher manches Problem zu lösen.
Mit großer Mehrheit wurde der BBV-Kreisvorstand gewählt, er setzt sich für die nächsten fünf Jahre wie folgt zusammen: Kreisobmann Peter Beer, Stellvertreter Michael Schießl sowie die weiteren Mitglieder Matthias Dotzler, Christian Genth, Andreas Weinfurtner, Werner Wendl und Bernhard Wiesner.
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