Zur neunten Generalversammlung der Bürger-Energiegenossenschaft West eG (Bürger eG) fanden sich im Foyer der Mehrzweckhalle 124 Mitglieder ein. Insgesamt verzeichnet sie 1403 Personen (Stand Ende 2017) mit insgesamt 33801 Anteilen à 500 Euro. 25 Austritten stünden 73 Neuzugänge gegenüber. "Jeder und jede kann der Genossenschaft beitreten", betonte Vorstand Udo Greim. Als "nachhaltige Förderung des Umweltgedankens" mit einer "möglichen überdurchschnittlichen Rendite mit jährlicher Kündigungsmöglichkeit, abseits von Großbanken und Börsenfonds" beschreibt stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Dötsch die Anlagenform.
Knapp 17 Millionen Euro seien seit der Gründung vor neun Jahre in erneuerbare Energien geflossen. Die Bilanzsumme steigerte sich gegenüber dem Vorjahr im Geschäftsjahr 2017 um rund 800 000 Euro auf knapp 17,6 Millionen Euro. Der Plan der Aufsichtsräte und Vorstände sehe grundsätzlich vor, "Überschüsse und Gewinne auszuschütten sowie den gesetzlichen Rücklagen zuzuführen, um in schlechteren Zeiten einen Puffer zu haben". Der errechnete Jahresüberschuss 2017 schmälerte sich von 377 226 Euro nach Abzug von Einstellungen und der Vorabausschüttungen aus 2016 auf 329 415 Euro. Dies sei eine Steigerung von 16 Prozent des Bilanzgewinns gegenüber 2016.
Es wurde vorgeschlagen, den Bilanzgewinn mit bereits eingerechneter letztmaliger Vorabausschüttung in Höhe von 28 949 Euro an die Mitglieder weiterzugeben. Die für 2017 gezeichneten Anteile werden mit zwei Prozent verzinst. So viel sah der Vorschlag bei der Ausschüttung an die Mitglieder im Bezug auf die Anteile ebenfalls vor.
Die Unterlagen und der Jahresabschluss seien von den Aufsichtsräten überprüft und für "richtig und vollständig" erachtet worden. Aufsichtsrat und Vorstand haben laut Dötsch zudem darauf geachtet, dass die Kosten der Verwaltung und Geschäftsführung in angemessenen Grenzen gehalten wurden. Sie selbst arbeiteten ehrenamtlich, "es fließen auch keine Sitzungsgelder".
Lediglich Geschäftsführer Bernhard Schmidt aus Erbendorf und Steuerfachangestellte Alexandra Schopf seien in der Grafenwöhrer Geschäftsstelle angestellt. Diese kümmerten sich um Planungen, Beratungen und die allgemeine Verwaltung. Bei der externen Prüfung habe es keine Beanstandungen gegeben.
Von der Neue Energien West eG waren unter anderem Vorstand Wolfgang Haberberger (Bürgermeister von Neustadt am Kulm) und Vorstandsvorsitzender Helmuth Wächter anwesend. Neben 19 Kommunen gehört ihr auch die Bürger eG an. Als Bürgermeister von Kemnath, einer ihrer Mitgliedsgemeinden, betonte Werner Nickl, dass die Energieeinsparung voranzutreiben sei. Hierbei nahm er auch Bezug auf Projekte "seiner" Stadt wie Umstellung von LED-Technik bei den Straßenlaternen, das Blockheizkraftwerk der Firma Ponnath, das im vergangenen Jahr eine besondere Auszeichnungen erhalten hat, sowie den Solarpark bei der Firma Siemens. "Der Idealismus bei der Energiewende und die Wirtschaftlichkeit sind jedoch bei jedem Projekt immer gegenüberzustellen."
Mit Stand April 2018 haben laut Geschäftsführer Schmidt 357 Haushalte den Stromtarif "Regional-Strom Nordoberpfalz" abgeschlossen. Die Umstellung des Anbieters gestalte sich einfach und werde durch die Geschäftsstelle unterstützt. "Es gibt bestimmt günstigere Tarife anderer Anbieter, dennoch muss man sich aber bewusst sein, von wo der Strom herkommt und wie er produziert wird." Regional erwirtschaftete und produzierte Energie sei ein "erachtender Beitrag für den Frieden in der Welt" (Bericht folgt).
Räte bestätigt
Die Wahl des Aufsichtsrates war in der rund dreieinhalbstündigen Generalversammlung schnell abgehakt. In einem Zug wurden Aufsichtsratsvorsitzender Udo Greim, sein Stellvertreter Johann Meyer, die Aufsichtsräte Bernhard Stangl, Harald Wagner, Karl Lorenz, Dieter Klein, und Helmuth Wächter sowie die Vorstände Willi Rauch (Vorsitzender) und Stellvertreter Stefan Dötsch wiedergewählt. Max Riedl, Gastredner des Bayerischen Genossenschaftsverbandes, leitete die Wahl. (mde)
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