An ihrer Seite stehen engagierte Bürger, die für den Stadtrat kandidieren. Ihre Programmschwerpunkte stellte die SPD zum Wahlkampfauftakt in der Gaststätte Fantasie vor.
Die SPD vor Ort sah Vorsitzender Andreas Demleitner als Garant für die Demokratie. Der Öffentlichkeit wurde ein auf gesellschaftliche Belange zugeschnittenes Programm vorgestellt, das 20 Stadtratskandidaten unterstützten. Als Gast hieß Demleitner Landratskandidat Thomas Döhler willkommen.
Demleitner sprach den Einfluss der Landes- und Bundespolitik auf die kommunale Ebene an. Machtkontrolle sie wichtig. "Das beginnt vor der Haustür", hob er hervor und, dass es Aufgabe der demokratischen Kräfte sei, sich gegenseitig zu kontrollieren. Die SPD zeige deshalb, für das was sie steht.
"Ich trete an mit einer starken Liste an Kandidaten, aber auch als Bürgermeisterkandidatin", sagte Jutta Deiml. Ungeachtet dessen, dass sich Kemnath zu einer großartigen Stadt entwickelt habe, seien soziale Themen der Daseinsvorsorge unberücksichtigt geblieben. Dieses Manko will sie ausgleichen und mit allen Fraktionen im Stadtrat neue, soziale Schwerpunkte setzen. Das beginne mit bezahlbarem Wohnraum. Es reiche nicht mit der Ausweisung von Baugebieten. "Nicht jeder kann sich ein Einfamilienhaus leisten", betonte Deiml und forderte einen sozialen Wohnungsbau, der nicht privaten Investoren überlassen werden dürfe, weil diese gewinnorientiert arbeiteten.
Es reiche auch nicht optisch, klasse Kindergärten anzubieten, die um 16.30 Uhr schließen. Als Frauenbeauftragte der Stadt machte sie sich dafür stark, das Betreuungsangebot bis 20 Uhr auszudehnen, damit Mütter einer Arbeit nachgehen können. "Wenn das Angebot steht wird es auch angenommen."
Nachholbedarf entdeckte sie im Bereich "Versorgtes Wohnen" und nahm das Brauhausgelände ins Visier. "Der Bezirk sucht Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung." Die Bürgermeisterkandidatin bedauerte gleichzeitig, dass bislang nicht versucht wurde, einen geeigneten Träger zu finden. In diesem Zusammenhang forderte sie, das zukunftsweisende Konzept für das Brauhausgelände mit Bürgerhaus, dem Lenzbräugebäude und der Seeleite mit dem seit 20 Jahren geforderten Stadtweiher-Rundweg zu verbinden. "Ein einzigartiges Highlight für Besucher und Kemnather zum spazieren gehen."
In diesem Sinne reiche es alleine nicht aus, ein barrierefreies Rathaus zu schaffen, wenn Menschen mit Rollatoren wegen des Kopfsteinpflasters nicht dorthin kommen. "Barrierefreiheit muss die ganze Stadt erfassen", forderte Deiml ebenso wie ein vor acht Jahren beantragter Aufzug für das Familienferienzentrum. Auf Rollator angewiesene Bürger müssten draußen bleiben, weil keine 10 000 Euro zur Verfügung stehen. "Barrierefreiheit dient nicht nur Behinderten und Kinderwagen, sondern allen."
Diese Forderung übertrug sie auf Kinderspielplätze und sprach sich dafür aus, solche verstärkt dezentral und erreichbar in den Wohngebieten zu schaffen. "Die Kinderspielplätze in und um Kemnath sind in die Jahre gekommen und laden nicht mehr zum Spielen ein."
Die Bürgermeisterkandidatin lobte das Engagement der rund 90 Vereine der Stadt. Gezielt unterstützt werden müssten Vereine und Menschen, die sich für die Allgemeinheit stark machen. Dazu müsse eine Abteilung "Stadt- und Kulturmanagement" geschaffen werden, auch zur Wiederbelebung des aufgelösten Stadtverbandes.
Der Gestaltungswille, wie die Stadt künftig aussehen soll, sei für ein Stadtoberhaupt wichtig. Die fachlichen Voraussetzungen dazu liefere das Team der Stadtverwaltung. Deiml besitzt diesen Gestaltungswillen: Sie möchte den Menschen den Alltag erleichtern. Damit wisse sie, wo der Schuh drückt. Sie werde Bürgersprechstunden anbieten, zu der Interessierte ohne Anmeldung kommen dürften. Eine "superstarke SPD-Fraktion" im Stadtrat ist ihr Wunsch zur Erreichung der Ziele, die sie mit dem Satz verband: "Es ist nicht festgeschrieben, dass alles bei der gleichen Partei bleiben muss."
Nahverkehr, öffentliche Einrichtungen, gleichwertige Lebensverhältnisse, die Finanzlage der Kommunen und ein fehlendes Jugendparlament nahm Landratskandidat Thomas Döhler unter die Lupe. Er freute sich auf die Podiumsdiskussion der vier Landratskandidaten am Dienstag, 18. Februar, in der Kemnather Mehrzweckhalle. Die SPD Kemnath-Kastl und das Bündnis 90/Die Grünen laden zudem am Samstag, 29. Februar, zur "Rock&Blues-Party" mit Überraschungsgästen in die Schlossschänke nach Kaibitz ein.
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