Zu einer historischen Stadtführung durch die Altstadt von Kemnath hatte der Heimatkundliche Arbeitskreis Kemnath und Umgebung (HAK) eingeladen. In authentischen Vorstellungen ließen sechs Darsteller die Teilnehmer tief in vergangene Zeiten eintauchen.
Den Anfang machte die Pinzer Beckn-Resl (Liane Preininger) auf dem Cammerloherplatz. Sie musste 1878 im Alter von zehn Jahren nach Amerika auswandern. Eindrucksvoll schilderte sie die widrigen Umstände, die ihre Familie dazu zwangen. Eines ihrer sechs Kinder wurde in Amerika Kardinal (Aloysius Joseph Muench). Nach ihm ist in Kemnath eine Straße benannt.
Roland Wende erzählte im Klosterhof die wechselhafte Geschichte des Franziskanerklosters, das während der Säkularisation aufgelöst wurde. Christoph Adam von Trautenberg (Hans Rösch) berichtete in Begleitung von Bruder Josef (Heiner Dworzak) in der Trautenbergstraße von der Gründung des Spitals für "in Ehren abgehauste Kemnather Bürger".
Singend stellte sich Kantor Wolfgang Schmelzl (Josef Zaglmann) am ehemaligen Gänsbrunnen, der seit über 40 Jahren seinen Namen trägt, vor. Er berichtete, wie er im 16. Jahrhundert als armer Sohn eines Handwerksmanns nach Wien zog und dort als Kantor, Schulmeister und Schuldramatiker zu Ruhm und Ansehen gelangte. An der Sebastiansäule auf dem Stadtplatz trat die Brandstifterin Sybilla Schimmel (Anna Müller-Rösch) auf. Sie erzählte, wie sie sich 1848 im Rausch dazu verleiten ließ, ein Feuer in der Stadt zu legen, bei dem fast 100 Häuser abbrannten. Vor der Bäckerei Krauß stellte Veronika Krauß "Bäcker-Adl", die älteste Bäckerei Deutschlands, vor. "Sie ist seit 1573 in der 14. Generation in unserem Besitz", erzählte sie. Vor der ehemaligen Lateinschule in der Schmidtstraße erzählte Schulinspektor Georg Horn (Martin Mayer) vom damaligen Ablauf einer Schulinspektion.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.