Weil die Corona-Reiseregeln es ermöglicht hatten, fuhren Klaus Fiebig, Bernhard Krannich und Richard Pscherer von der Kroatienhilfe kurzentschlossen mal wieder selbst nach Bosnien. "Corona hat alles verändert. Wir waren 2019 das letzte Mal zu dritt selbst in Bosnien, um Hilfe und Unterstützung dort hin zu bringen", erzählt Klaus Fiebig. Vom Frühjahr 2020 an musste sich die Kroatienhilfe mehrmals der Hilfe von Banken bedienen, um Geld nach Bosnien zu bringen.
Fiebig, Krannich und Pscherer waren nun aber wieder selbst mit dem Auto in Bosnien unterwegs, um sich ein Bild von der Lage der Menschen dort zu machen, Kontakte zu pflegen und auch Hilfe und Unterstützung zu bringen. Im Gepäck hatten sie 6700 Euro in bar. Außerdem finanzierten sie Einkäufe für nochmals etwa 1500 Euro.
Handtücher, Töpfe und Pfannen
Erste Station war das Behindertenheim "Sveta Obitelj" in Mostar. An Ordensschwester Suzana, die das Haus leitet, übergaben die Oberpfälzer 40 Inkontinenz-Bettauflagen. In Mostar kaufte das Trio zusammen mit Schwester Suzana auch noch Handtücher und Bettwäsche für die Pflegestationen sowie Töpfe und Pfannen für die Küche für rund 940 Euro.
Sie berichtete, dass viele Menschen in Bosnien Angst vor der Zukunft mit extrem hohen Preisen für Energie und Lebensmittel sowie vor den politischen Entwicklungen in Europa und in Bosnien hätten. Die Spannungen zwischen den Volksgruppen in Bosnien nähmen wieder zu. Zusätzlich zu den Einkäufen bekam das Behindertenheim noch einmal 900 Euro in bar. Dieses Geld ist für Medikamente, Hygieneartikel und Lebensmittel gedacht.
Zweite Station der Reise war im südbosnischen Domanovici das Altenheim, das die Kroatienhilfe schon seit mehr als 20 Jahren unterstützt. Von den etwa 60 Bewohnern ist im Frühjahr 2021 etwa jeder Vierte innerhalb kurzer Zeit an Corona verstorben, einige Mitarbeiterinnen waren schwer erkrankt.
Den Bewohnern sollte für sechs Wochen ein Abendessen finanziert werden. 1500 Euro sind hierfür nötig gewesen. Heimleiterin Ivona Kralic und Drazan Cule, der Vorsitzende des Wohltätigkeitsvereins, sowie ein Mitarbeiter der Pfarrei verwalten die Spenden. Weitere 1000 Euro bekam das Heim, um Pellets für die Heizung zu kaufen. In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo besuchten die Kemnather das Kinder- und Waisenheim "Egipat". Das von Schwestern des Ordens "Dienerinnen vom Kinde Jesu" betriebene Heim wird von der Kroatienhilfe Kemnath auch schon seit 1996 unterstützt. In diesem Jahr bekam das "Egipat" 800 Euro für Lebensmittel und Hygieneartikel.
Wegen Corona keine Einnahmen
Rund 40 Kilometer nordwestlich von Sarajevo liegt das Dorf Gromiljak. Schwestern des gleichen Ordens betreiben dort das Kloster Gromiljak. Haupteinnahmequelle des Klosters sind Einkehrtage, Exerzitien, Veranstaltungen und Vorträge. Durch Corona sind aber alle Veranstaltungen weitgehend weggefallen. Von der Kroatienhilfe Kemnath bekam das Kloster 1000 Euro.
Letzter Anlaufpunkt war in Mittelbosnien das Altenheim in Vitez, welches ebenfalls seit über 14 Jahren unterstützt wird. Von den 1500 Euro der Kemnather wollen die Schwestern Hygieneartikel und Pflegematerial anschaffen, was in Bosnien sehr teuer ist.
Nach nicht einmal vier Tagen waren Fiebig, Pscherer und Krannich wieder zu Hause. Wer ihre Arbeit unterstützen möchte, kann dies am besten tun mit einer Geldspende auf das Konto der Kroatienhilfe bei der Sparkasse Oberpfalz Nord, IBAN DE30 7535 0000 0000 0073 77. Bei Angabe der vollen Adresse gibt's eine Spendenquittung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.