Am 27. Dezember, dem Fest des heiligen Apostels Johannes, ist in vielen Pfarreien Weinsegnung. Sie basiert auf der Legende des Heiligen: Der Apostel Johannes soll in Kleinasien gewirkt haben. Im Tempel von Ephesus sollte er der Göttin Artemis opfern, doch er weigerte sich. Auf Geheiß des heidnischen Priesters Aristodemus musste er daraufhin einen Becher mit vergiftetem Wein trinken. Johannes machte das Kreuzzeichen über dem Kelch, eine Schlange entwich dem Wein, der Apostel trank ohne sich zu vergiften. In anderen Quellen zur Legende soll der Priester soll versprochen haben, zum Christentum zu konvertieren, wenn Johannes den Giftbecher trinkt – mit demselben Ergebnis. Heute noch gehören der Kelch und die Schlange neben dem Adler zu den Attributen des Evangelisten. Als Patron ist er nicht nur für die Theologen, sondern auch für den Wein und gegen Vergiftungen zuständig.
„Trink die Liebe des heiligen Johannes“ stand auf den Weinflaschen, die Stadtpfarrer Thomas Kraus in den Gottesdiensten in der Kemnather Stadtpfarrkirche segnete. „Herr und Gott, du schenkst uns den Wein als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit“, betete er. „Segne diesen Wein, den wir zu Ehren des heiligen Johannes trinken, und lass uns erfahren, dass du der Gott bist, der die Herzen der Menschen froh macht und Gemeinschaft stiftet.“ Nach den Gottesdiensten verkauften Ministranten die Weinflaschen. Der Erlös ist für die Ministrantenkasse bestimmt.













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