Kemnath
20.12.2018 - 12:03 Uhr

Pflegekräfte überm Limit

Weniger Diebstähle, große Akzeptanz in der Bevölkerung - davon und Ähnliches hören die CSU-Mandatsträger bei ihren Besuchen bei der Polizei und im Krankenhaus. Doch es gibt auch Probleme.

Die Dokumentationen erforderten viel Zeit, die eigentlich für die Patienten gebraucht werde. Das ist eine der Kernbotschaften von Oberärztin Dr. Ulrike Schatz, Pflegedienstleiterin Renate Lindgens sowie Betriebsratsvorsitzender Monika Selch (Vierte bis Sechste von links) an die CSU-Mandatsträger bei ihrem Besuch im Kemnather Krankenhaus. Bild: jzk
Die Dokumentationen erforderten viel Zeit, die eigentlich für die Patienten gebraucht werde. Das ist eine der Kernbotschaften von Oberärztin Dr. Ulrike Schatz, Pflegedienstleiterin Renate Lindgens sowie Betriebsratsvorsitzender Monika Selch (Vierte bis Sechste von links) an die CSU-Mandatsträger bei ihrem Besuch im Kemnather Krankenhaus.

Wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten besuchten am Mittwoch CSU-Mandatsträger die Rettungswache, die Polizeiinspektion und das Krankenhaus in Kemnath. Unter anderem Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender Tobias Reiß, dessen Stellvertreter und Bürgermeister Werner Nickl sowie der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Kemnather Stadtrat, Josef Krauß, Kreisrat Bernhard Söllner sowie die beiden Kandidaten Roman Schäffler (Bürgermeister in Kemnath) und Roland Grillmeier (Landrat) wollten Sie sich einen Überblick in die aktuellen Probleme verschaffen.

In der Rettungswache stand Notfallsanitäter Stefan Binner den Besuchern Rede und Antwort. In der Polizeiinspektion empfing der stellvertretende Dienststellenleiter Dieter Striegl die Delegation. Er äußerte sich zufrieden mit der Personal- und Sachausstattung. "Wir betreuen ein 330 Quadratkilometer großes Einsatzgebiet mit 25 000 Einwohnern", teilte er mit. Auch sprach er von etwa 2300 Einsätzen im Jahr, "davon sind etwa 600 bis 700 Verkehrsunfälle".

Die Zahl der Diebstahlsdelikte hat laut Striegl abgenommen. Die Computerkriminalität nehme dagegen zu. Die Aufklärungsquote liege zwischen 70 und 72 Prozent. "Unsere Bürger können sich sicher fühlen", betonte der Polizeihauptkommissar. Polizeioberkommissar Thomas Schopf erklärte den Gästen die neue Dienstwaffe.

"Wir sind stolz auf unser Krankenhaus", hob dessen Leiterin Carina Ascherl hervor. Die Akzeptanz des Hauses in der Bevölkerung sei groß. Zusammen mit Oberärztin Dr. Ulrike Schatz, Betriebsratsvorsitzender Monika Selch und Pflegedienstleiterin Renate Lindgens sprach sie Probleme mit der Dokumentation, der Fallpauschale und der Verweildauer an. "Ein multimorbider Patient muss manchmal länger im Krankenhaus bleiben als vorhersehbar", betonten sie. Die Pflegekräfte seien überlastet. Manche gäben auf und suchten sich einen anderen Beruf. Offene Stellen könnten oft nicht mehr besetzt werden, klagten sie. Die Dokumentation erfordere viel Zeit, daher forderten sie: "Der Patient sollte wieder mehr im Mittelpunkt stehen." Nickl meinte dazu, dass Probleme auch auf kommunaler Ebene gelöst werden müssten.

Sowohl in der Rettungswache als auch auf der Polizeidienststelle und im Krankenhaus würdigten die Politiker das Engagement der Beschäftigten. Sie versprachen, sich in ihrem Zuständigkeitsbereich um praktikable Lösungen zu bemühen.

 
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