"Max Ponnath war ein erfolgreicher Metzgermeister und Wurstfabrikant, ein geschätzter Chef und ein verdienter Ehrenbürger unserer Stadt", sagte Pfarrer Thomas Kraus beim Requiem in der Stadtpfarrkirche. Der Seniorchef der Firma Ponnath war am 5. Februar im Alter von 84 Jahren in seinem Wohnhaus in Oberndorf verschieden.
Zahlreiche Trauergäste gaben dem Verstorbenen das letzte Geleit. Darunter auch Prominente wie Uli Hoeneß, Aufsichtsratsmitglied der FC Bayern München AG und Ehrenpräsident des FC Bayern, sowie Clemens Tönnies, Miteigentümer der Unternehmensgruppe Tönnies Holding und ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04. Die beiden Wurstfabrikanten erwiesen ihrem Branchenkollegen die letzte Ehre. Nach dem Requiem stand eine Trauerkutsche mit dem Sarg des Verstorbenen vor der Kirche. Gezogen von vier Rappen bewegte sich die Kutsche zum Friedhof. Unter der Leitung von Veronika Kraus intonierte eine Blaskapelle zwei feierliche Choräle.
Bindung an Familienunternehmen
"Was sich heute wie eine scheinbar von selbst laufende Expansions- und Wachstumsgeschichte liest, basierte auf dem schöpferischen Willen und der Persönlichkeit von Max Ponnath, der Leistung der Familie und vieler treuer Mitarbeiter", betonte Stadtpfarrer Thomas Kraus, als er im Requiem auf den Lebenslauf des Verstorbenen einging. Die Bindung an das Familienunternehmen, das in diesem Jahr eine Metzgertradition von 330 Jahren aufweist, blieb der maßgebliche Antrieb in der Persönlichkeit des Verstorbenen seit der Kindheit.
Ponnath habe unzähligen Menschen ein Einkommen ermöglicht und ihnen die Möglichkeit gegeben, eine Existenz aufzubauen. 1998 übernahm sein Sohn Michael das Unternehmen. Trotz des Generationswechsels engagierte sich Max Ponnath weiterhin für den Erfolg des Betriebs.
Stadt verliert Ehrenbürger
Es sei für ihn die größte Freude gewesen, dass alle in der Familie und im Betrieb fest zusammenhielten und dass seine Enkel gut ausgebildet und motiviert in seine Fußstapfen treten, sagte der Pfarrer über den Verstorbenen. Mit seiner Lebensgefährtin Martina habe er eine treue Wegbegleiterin gefunden. Durch die Geburt der Tochter Maria-Lara erlebte er noch einmal das Glück, Vater zu werden. Der Umgang mit seinen Enkelkindern Anne, Laura, Max und Lena hielt ihn jung. "Über der Trauer über den großen Verlust spüren wir doch ein Gefühl echter Dankbarkeit, dass wir den Familienmenschen, den Unternehmer und den Menschenfreund Max Ponnath erleben durften", erklärte Pfarrer Kraus. Mitzelebrant war sein Vorgänger Konrad Amschl.
"Mit Max Ponnath verliert die Stadt Kemnath einen Ehrenbürger, der sich um unsere Heimatstadt verdient gemacht hat", bedauerte Bürgermeister Roman Schäffler bei seiner Gedenkrede. 1984 erfolgte die richtungsweisende Entscheidung, den Betrieb von der Wunsiedler Straße in das westliche Gewerbegebiet von Kemnath auszulagern. In zwei Bauabschnitten entstand 1986 und 1989 das heutige Stammwerk und die Firmenzentrale. Mit rund 600 Arbeitsplätzen ist Ponnath der zweitgrößte Arbeitgeber in Kemnath. 1997 erfolgte die Ernennung zum Ehrenbürger. 2003 gründete der Verstorbene die Max-Ponnath-Stiftung, die als Förderzweck die Erziehung und Bildung und die Unterstützung von bedürftigen Bürgern in Kemnath hat. Außerdem wollte Ponnath dem Verfall preisgegebene Gebäude mit deren Kauf und Sanierung retten. Das von ihm gekaufte und sanierte Metschnabl-Haus ist heute einer der markantesten Blickfänge auf dem Kemnather Stadtplatz, sagte Schäffler. Im Jahr 2000 erwarb er das Fleischbankl am Cammerloher Platz und schuf dort ein kleines Metzgereimuseum. Aktiv unterstützte er den Heimatlichen Arbeits- und Förderkreis Kemnath und Umgebung (HAK). "Als äußeres Zeichen unserer Anteilnahme ist seit Dienstag am Rathaus Trauerbeflaggung angeordnet", gab der Bürgermeister bekannt.
Visionär, Macher, Menschenfreund
Lobende Worte für den Verstorbenen fand auch Michael Ascherl, Geschäftsführer der Firma Ponnath: "Unser Seniorchef Max Ponnath war für uns Leitfigur und in vielerlei Hinsicht Vorbild. Er war die Seele unseres Unternehmens, ein hervorragender Geschäftsmann, ein Visionär, ein Macher und ein Menschenfreund." Ponnath sei vielseitig interessiert und sozial engagiert gewesen. "Für die Anliegen seiner Mitarbeiter hatte er immer ein offenes Ohr. Mit ihm verlieren wir einen großartigen Menschen, eine überaus geschätzt Führungspersönlichkeit, eine Leitfigur und einen väterlichen Ratgeber, den wir sehr vermissen werden", sagte Ascherl.
Auch Herbert Thiem, Obermeister der Metzgerinnung Tirschenreuth/Kemnath, würdigte das Leben des Verstorbenen: "Dass der Beruf des Metzgers Erfüllung und Lebensaufgabe sein kann, hat uns Max Ponnath sein Leben lang bewiesen."
Zur Person Max Ponnath
- Metzgermeister Max Ponnath wurde am 15. November 1937 in Kemnath geboren.
- Neben dem Metzgerhandwerk, schon damals in zehnter Generation, betrieb die Familie eine Gast- und Landwirtschaft sowie einen Viehhandel.
- Ponnath trug schon als 15-Jähriger mit seiner Mutter Verantwortung für den Betrieb.
- Ab Mitte der 1960er Jahre wurde der Betrieb weiter ausgebaut. Ab 1967 gingen die ersten Lieferungen in den Großraum Stuttgart und in Supermärkte in Bayern.
- 1984 erwarb Max Ponnath 50 Prozent der Anteile an der Nürnberger Bratwurstfabrik Schlütter.
- Ab 1984 wurde der Betrieb von der Wunsiedler Straße in das westliche Gewerbegebiet von Kemnath ausgelagert. In zwei Bauabschnitten entstand 1986 und 1989 das heutige Stammwerk und die Firmenzentrale.
- 1997 erfolgte die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Kemnath.
- 1998 übergab Max Ponnath die Firmenleitung an seinen Sohn Michael. Er selbst kümmerte sich dann verstärkt um seine Bratwurstfirma in Nürnberg.
- 2003 Gründung der Max-Ponnath-Stiftung.
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